Der Prächtige Salzkäfer (Bledius spectabilis) ist ein smartes Tierchen (schwarz mit roten Flügeldecken) und gehört zur großen Familie der Kurzflügelkäfer. Er lebt im Überflutungsbereich der Außensände, nahe der Hochwasserlinie im kahlen Klei, dort wo sich die ersten Pionierpflanzen ansiedeln. Der Salzkäfer ist ein Algenfresser, er schabt sein Futter von den obersten Sandkörnern ab, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Mit anderen Worten: er weidet mikroskopische Algenmatten von der Sandoberfläche ab. Wind und Wellen sind aber auch für Salzkäfer Grund genug, sich zu verkriechen. Er gräbt mit Hilfe seiner kräftigen Kieferzangen und der bedornten Vorderbeine eine unterirdische Wohnröhre und richtet sich fürstlich ein mit Speisekammer (dort lagert für schlechte Zeiten ein Algenvorrat), Toilette (Vertiefung am Ende des Gangs, in der säuberlich die Kotschnüre aufgestapelt werden) sowie bis zu 30 Brutkammern (gehen seitlich von der Röhre ab, in jeder wird ein Ei nicht einfach abgelegt, sondern an einem kleinen Stielchen an die Wand geklebt, so dass es frei in der Luft hängt und im dunklen feuchten Sand nicht verdirbt). Die Wohnröhre knickt am oberen Ende ab - so ist die Luftversorgung auch während der Überflutungen sichergestellt: wie im U-Rohr beim Waschbecken bleibt hier immer eine Luftblase hängen. Der enge Ausgang kann bei Überflutungen schnell verschlossen werden.
Im Herbst lassen sich die Salzkäfer von den Stürmen an die Küste spülen. Dort graben sie sich ein und überwintern dicht an dicht. Bis zu 20.000 Exemplare finden pro Quadratmeter im Sandboden Platz! Ab April fliegen die Käfer wieder hinaus auf die weiten Sände.
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