In einem Unkrauthandbuch lese ich, die einzige erfolgreiche Methode, Giersch (Aegopodium podagraria), aufgrund seines Aussehens auch Geißfuß genannt, im eigenen Garten loszuwerden sei: Umziehen.
Für mich kommt Umziehen in diesem Leben nicht mehr in Frage. Höchstens noch im Sinne von "schmutzige Kleider wechseln".
Also experimentiere ich.
Zuerst mit Wörtern. Giersch trägt auch Trivialnamen wie Dreiblatt, Ziegenkraut, Ziegenfuß, Hinfuß, Zipperleinskraut, Podagrakraut, Schettele, Baumtropf oder Wiesenholler, Erdholler. Weil er in der Volksmedizin Verwendung fand. Seit jeher. Zur Linderung von Schmerzen. Bei Rheumatismus oder Gicht (lat. podagra).
Dann mit Krankheiten. Giersch soll den Stoffwechsel anregen, krampflösend, abführend, antirheumatisch, beruhigend, entgiftend, harnsäurelösend, entzündungshemmend und blutreinigend wirken. Die getrockneten oder frischen Blätter können als Tee aufgebrüht werden. Das frische, zerquetschte Kraut wirkt als Umschlag gegen Rheuma und Gicht. Auch gegen meine Rhizarthrose. Praktisch soll das zwischen den Fingern zerriebene Kraut auch unterwegs sein. Bei Wanderungen. Gegen Insektenstiche. Oder bequem zu Hause. In der Badewanne. Im Sitzbad gegen Hämorrhoiden.
Dann in der Küche. Giersch soll ein wohlschmeckendes Wildgemüse sein. Enthält viel Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen. Frische Triebe wirken im Frühjahr als Salat entschlackend. Aber auch Pesto, Kräutersuppe oder Kräuterquark kann mit Giersch zubereitet werden. Wir kochen heute Spargeln und Pellkartoffeln. Dazu eine Buttersauce mit gehackten jungen Gierschblättern. Schmeckt hervorragend!
Ich habe Giersch in einem Hotel im Brandnertal kennen und lieben gelernt und schwöre seither auf Gierschkartoffeln… Auch zum färben super geeignet
AntwortenLöschen