An strömungsarmen Stellen der Wattenmeerküste, lese ich in einem der Artikel, die ich in letzter Zeit gierig verschlinge, lagern sich die im Wasser schwebenden Teilchen ab. So gewinnt die Uferlandschaft an Boden. Dies sei ein "sich ewig wiederholender Vorgang der Anlandung durch die Flut." Auch "Aufschlickung" wird diese Bodenbildung durch natürliche Sedimentablagerung genannt.
An strömungsarmen Stellen kann das Land, der Boden um mehrere Zentimeter jährlich in die Höhe, Breite und/oder Länge wachsen.
Dies muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Flut macht Land. In Westerland auf Sylt jammern die Behörden seit langem, die Flut reiße ihnen jedes Jahr mehr von ihrem schönen Sandstrand weg. Denn: Je weniger schöner Strand, desto weniger zahlende Gäste.
Ich kenne mich nicht aus mit mathematischen Gleichungen und verwechsle grammatische Kategorien. Ich sehe Strömungsarme, nicht zwei, sondern viele, gierige, die sich das tonnenschwere Material greifen, das zweimal täglich umsonst, pünktlich und draußen vom Meer angeliefert wird.
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