Die Hahnenkämpfe in unserem Garten haben längst begonnen. Wetter hin oder her. Schnee. Sturm. Regen. Böen. Ostwinde oder andere Kapriolen wie Rückkehr des Winters. Überfrierende Glätte. Massenkarambolage. Heute früh verkeilten sich auf der A8 ausgerechnet bei Friedberg 170 Fahrzeuge auf einer Länge von etwa einem Kilometer ineinander. Hahnenkämpfe also auch auf der Autobahn Richtung München. Der Frühling ist da!
Vor ein paar Tagen beobachtete ich zwei Amselmännchen, die sich lautstark beschimpften, brutal mit den gelben Schnäbeln aufeinander einhackten, sich unerbittlich verfolgten, am Boden, in der Luft, mit den Flügeln schlugen, bis der eine Eindringling endlich nachgab und in Nachbars Garten verschwand. Und der andere in unserem blieb. Wo er auch hingehört. Ich beobachte die Rotkehlchen. Die Buchfinken. Die Meisen. Sie beziehen Stellung. Die Blauen. Die Kunterbunten. Die Zitronengelben. Die Dompfaffen. Die Turteltauben. Die Ringeltauben. Die Drosseln. Die Kolkraben. Die Krähen. Die rabenschwarzen riesigen Saatkrähen, die eigentlich nach Warschau gehören.
Heute früh beobachtete ich unseren Hausfasan. Wie er einen Fremdfasan in die Flucht schlug. Aber wie! Zu Fuß. Am Boden. Rannte der eine dem anderen nach. Auf dem Bürgersteig, den ich seit drei Monaten schneefrei halte. Himmel, wo ist der Schnee geblieben? Rund um unser Grundstück verfolgt ein bunter Vogel den anderen bunten Vogel. Im Schutz der Ligusterhecke legen sich beide in die Kurve, als wollten sie Schumi in Bahrain übertrumpfen. Letzte Woche staksten sie noch ausgehungert und einsam über die vereiste Straße.
Ich wusste nicht, dass Fasane so schnell laufen können.
Ich wusste nicht, dass Fasane ihr Revier lieber am Boden als in der Luft verteidigen.
Ich weiß überhaupt nichts von Fasanen.
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