Donnerstag, 29. Oktober 2009

Warschau 2

Ich verlasse die Konferenz vorzeitig (was dort weiter passiert, kann hier verfolgt werden: http://kultura.wp.pl/kid,,title,Konferencja-KOMPLEKS-KONWICKI-zdecydowanie-odmlodniala,wid,11639457,wiadomosc.html).
Ich muss bei Tageslicht mein Warschau abschreiten, stehe um 5 Uhr auf, steige um 5.30 ins Taxi, um 6.00 in den Express Lajkonik nach Warschau.
Das Kino Skarpa ist nur noch ein Schutthaufen. Würde ich heute an der Kopernika-Strasse wohnen wie vor 25, 26, 24 Jahren, dann würde ich von meinem Zimmer aus die Spitze des Kulturpalastes sehen. Mein Meister sieht von seinem Fenster aus den Kulturpalast seit über einem halben Jahrhundert in seinem ganzen, so unvorstellbar monströsen Ausmaß. Ich wusste immer, dass unsere Warschauer Zimmer, seines und meines, auf einer schnurgeraden Luftlinie liegen.

Das Kino Skarpa versperrte mir in meinen jungen Warschauer Jahren die Sicht auf die Welt, wie der Glärnisch in meiner Kindheit mir die Sicht auf die Welt versperrte.
Es ist gut, dass wir älter werden. Denn Kinos und Berge brauchen Zeit, um aus der Welt zu gehen.

Das polnische Nationalepos PAN TADEUSZ von Adam Mickiewicz besingt Litauen als Heimat ("Litwo! Ojczyzno moja! ty jesteś jak zdrowie. Ile cię trzeba cenić, ten tylko się dowie, Kto cię stracił. Dziś piękność twą w całej ozdobie Widzę i opisuję, bo tęsknię po tobie ...).
Mein privates Nationalepos wird eines Tages beginnen mit den Worten "Warszawo! Ojczyzno moja! ty jesteś jak zdrowie. Ile cię trzeba cenić, ten tylko się dowie, Kto cię stracił. Dziś piękność twą w całej ozdobie Widzę i opisuję, bo tęsknię po tobie ...).

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