Wir mussten uns lange gedulden. Die Edelkastanie hat schon haufenweise Früchte abgeworfen, aber dürre, trockene, unausgereifte. Ich fegte sie alle erbarmungslos in die Biotonne.
Aber nun ist es so weit. Ein halbes Jahr schon liegt Friedas Kastaniensuppenrezept (eigentlich ist es ein Marronisuppenrezept) in der Küche, ordentlich zusammengefaltet in der Soup Bible.
Ich ritze die prallen Marroni kreuzweise ein und koche sie ziemlich lange. Allerdings ohne die im Rezept angegebene Speckschwarte. Das Wasser wird braun, ich schütte es weg. Lasse die aufgeplatzten Marroni etwas abkühlen und schäle sie. Eine Fummelarbeit. Erfordert das Fingerspitzengefühl, das Musterschülerinnen abgeht. Dann püriere ich die Marroni mit etwas Hühnerbrühe. Gieße noch einen halben Liter Brühe auf, gebe einen Gutsch Olivenöl dazu (Speckschwartenersatz), würze vorsichtig mit Paprika, Pfeffer und Kreuzkümmel. Zum Schluss binde ich mit Sojamilch ab (statt Sahne, wie im Rezept). Schmeckt himmlisch!
Mein Kastaniensammler ist so begeistert, dass er nichts anderes mehr essen will.
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