Ich bin im Internet über meinen eigenen Namen und meine eigenen Texte gestolpert. Unter der Überschrift „Ten Years Isolation . My travel to Kraka“ leuchten zwei Sätze und drei Namen, darunter meiner, in die Nacht: “I asked myself, what knows the director Christoph Marthaler, me, Judith Arlt, nor Lina Bögli say about this woman? Since nobody answered, I went.”
Ich klicke den link an: http://www.my-travel.blog.com/
Und siehe da, mein halber Krakau-Blog öffnet sich vor meinen Augen „in english“. In einer schampaar gschpässigen, grüüli stigelisinnigen (um mit Tim Krohn zu sprechen, dessen „Vrenelis Gärtli“ ich gerade lese) wenn nicht ganz und gar dubbelisinnigen (mein höchstpersönliches Lieblingswort) Sprache und Ordnung.
my-travel.blog beginnt am 9. Januar 2007, am Tag der Ankunft des schreibenden Ichs an einem Ort namens „Kraka“: „Today I arrived at Kraka“. Am 4. Mai 2007 hat der Ort sein “u” wiedergewonnen und die Zeit ihr Gesicht abgelegt: „Christmas in Krakau: Business as usual: Wolfgang cooks (Indian sharply), I washes off (helvetisch cleanly). It drizzles. The wind is too warm. The city too empty. Nevertheless a winter cap bought. And Magda M. from Berlin in „the Prowincja “met. Coffee, Szarlotka, Cognac. Merry Christmas season you all!“ Der Blog endet, noch immer am 4. Mai, mit dem Eintrag „Bagua and Daruma“ und dem schönen Satz: „Into Internet come I in this year no longer”. Posted by Bertysa at 15:48.
Bertysa ist ein Monster der virtuellen Welt, schlimmer als die Quatemberkinder unter dem Tödifirn. Man führe sich nur ein paar ihrer Sätze zu Gemüte und versuche nicht irre zu werden:
- „In Kwiatonowice right I whispering leaves under the old Kastanienbaum together.“
- „Each day free I it from, transparent, schmalgesichtigen Papierchen of yesterday and the thin, in order to remain up to date.“
- „Yesterday the gardner with its was noisy to the heavy backpack installed hose erbärmlich.”
- „The luggage delivery man asks whether I stones SAM LCL.”
- „Wherein to the Henker does the male animatingness of a car of the mark Fiat lie?”
Bestimmt hat Bertysa ein Gschleigg (s.o., Tim Krohn) mit dem Briefträger, denn sein Arbeitsort kommt allpott vor und er selbst im Plural als Personifizierung meines Heimatlandes:
- „In the kitchen post office from Kwiatonowice lies.“
- „Went fast under in the greedy Polish post office-communist Hetzmeute.”
- „Switzerland as postmen.”
Bertysa kann mit meiner Welt nichts gemein haben, obwohl sie meine Texten gefressen und wiedergekäut hat, wie eine Kuh auf der Dräckloch Alp, vergleiche:
- „Three tenth“ (Post February, 09, 2007)
- „Polish hour“ (Post March, 09, 2007)
- „The World in black and in knows” (Post March, 06, 2007)
- „The time hangs the conversion in the kitchen and belongs to the minister.”
- „ And then in Basel to bear in the Trämli after Allschwil, the Basler dialect - allegedly of all Swiss dialects the so-called high German next - simply.”
Und die conclusion, mein existenzielles nonplusultra, hört sich aus Bertysas Mund so an: „Switzerland as Gottfried God hard.“ Ein harter Brocken!
Meine Originale sind abrufbar über „Mein Profil vollständig anzeigen“: krakau (= deutsch); kraków (= polnisch).
Die polnische Version liegt auch gedruckt vor. In fünf Teilen erschien „Dziennik z poddasza“ [Tagebuch vom Dachboden] in der Zeitschrift FRAZA (Rzeszów, Polen):
Dziennik z poddasza (1), FRAZA, nr. 3 (49) 2005, s. 179-185
Dziennik z poddasza (2), FRAZA, nr. 4 (50) 2005, s. 253-257
Dziennik z poddasza (3), FRAZA, nr. 1-2 (51-52) 2006, s. 190-202
Dziennik z poddasza (4), FRAZA, nr. 3 (53) 2006, s. 215-228
Dziennik z poddasza (5), FRAZA, nr. 4 (54) 2006 – 1 (55) 2007, s. 223-234
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