In der Nacht, als ich durch den Eescher Weg nach Hause stolperte, fielen die ersten Schneeflocken auf meine Schultern, auf mein Haar, auf meine Schuhe. Ich war todmüde, es war stockdunkel, nachts brennt hier keine Straßenlaterne. Der Zug hatte getrödelt, Zeit gekostet und hielt erst nach Mitternacht in Meldorf. Ich sehnte mich nach meinem Bett, wie schon lange nicht mehr.
Am Morgen, als ich – noch immer müde – aufwachte, schien bereits die Sonne. Eine hauchdünne Schneedecke lag auf der Strasse, auf vereinzelten Blättern, auf dem ungeschnittenen Gras, auf dem Garagendach. Der Apfelbaum war nackt. Die letzten Äpfel müssen in der Nacht heruntergefallen sein. Amseln hüpften am Boden herum und pickten gierig am Rot. Ich bin nur aufgewacht, um dies zu sehen. Wenig später war der Schnee verschwunden. Die Sonne hatte ihn zum Frühstück verspeist.
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