Ich bin nicht zum Vergnügen hier. Der dritte Tag in Wanderschuhen. Heute an der Zürcher Bahnhofstraße, dann an der Limmat und schließlich in der byebyebar am Flughafen Kloten. Auf dem Heimweg fällt wieder ein Zug aus, also sause ich mit der S-Bahn nach Altona und erreiche atemlos die Regionalbahn nach Sylt. Zum letzten Mal nach Norden, zum letzten Mal über den Kanal, zum letzten Mal auf die Insel. Nach Dithmarschen.
Zu Hause - in dem Haus, das mir nicht mehr gehört - ziehe ich meine Wanderschuhe aus. Auf dem AB zehn (10!) Anrufe aus T., eine Schimpftirade nach der anderen, allesamt im Minutentakt in der Vollmondnacht hinterlassen, als ich mit der Älteren der Fölmlisisters auf dem Weg ins Fölmliland war. Ich lasse die Nachrichten ablaufen während ich aufs Klo gehe, die Hände wasche, den Briefkasten leere. Sie spulen sich von selbst weiter. Die Wörter wiederholen sich wie Wassertropfen aus einem undichten Wasserhahn. Gleichmäßig. Stur. Nervig. Zum Schluss drücke ich die Taste, die mir eine AI empfiehlt: zum Löschen aller Nachrichten drücken Sie bitte die Zwei.
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