Sonntag. Ich friere immer noch. Statt Suppe am Mittag baden im Radio. Im Freibad Letzigraben in Zürich, im sogenannten Maxfrischbad. Ein sprechender Name! Erfrischendes Wasser. Wir Schweizerinnen wissen, dass Frisch Architekt war und 1943 - als der Rest der Welt wahrlich andere Sorgen hatte - einen Wettbewerb gewann, der ihm für einige Jahre das täglich Brot einbrachte. Ja, Max Frisch hat ein Schwimmbad gebaut, das vor 75 Jahren eröffnet wurde. Ein Sportbad. Ein Freizeitbad. Ein Volksbad als Erholungsort. In dem das Individuum nicht in der Masse untergehen soll ... Mit Zehnmetersprungturm. Und einem Pavillon mit Imbiss auf dem höchsten Punkt des Geländes. Dort stand einst, weil es eben der höchste Punkt weit und breit ist, der Galgen von Zürich. Die letzte Hinrichtung soll 1810 stattgefunden haben. Es kamen aber keine Schädelknochen zum Vorschein bei den Bau- und Grabungsarbeiten. Architektonische Inszenierung. Kulinarische Inszenierung. Literarische Inszenierung. Jeder Text ist ein Bauwerk. Jedes Eis muss schmelzen. Emotional und durchdacht. Funktional und reduziert. Interesse an der Wiederhulung, am Seriellen. Subtile Ästhetik, Frische!
Bei uns kein Badewetter, deshalb relative Ruhe. Die Kinder des Nachbarn haben eine Rutsche in den Pool bekommen, wodurch der Geräuschpegel natürlich ansteigt. In gegenläufiger Richtung zum plumpsenden Po.
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