Freitag, 30. November 2018

Hooger Nüsse

Die "Hooger Nüsse" sind heute aus der Druckerei gekommen. Nun müssen sie noch den Weg zu mir und in die Buchhandlungen finden.

Judith Arlt. Hooger Nüsse.
Illustrationen: Yoko Hata. Achter Verlag, ISBN 978-3-948 028-00-8 - 16 €


Rückseitentext: "Eine Hallig ist eine Marschinsel. Nicht oder nur wenig geschützt, wird sie bei Sturmflut überschwemmt. Dann ist Landunter – im wahrsten Sinne des Wortes. Hooge ist die zweitgrößte der zehn Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer und als einzige von einem Steindeich umgeben. Alle 100 Meter haben die Deicharbeiter eine Nummer in den Stein gemeißelt, 110 insgesamt.
Diesem Rhythmus folgt die Erzählerin und Protagonistin. Sie ist von Beruf Aerokartografin und hat ihre Dunkelkammer im Taunus für unbestimmte Zeit verlassen. Ihr geschultes Auge sieht die Landschaft, die Menschen und ihre Beziehungen als geometrisches Muster im Auf und Ab der Tide. Als die Zeitläufte auch noch eine afghanische Familie nach Hooge bringen, prallen mehrere Welten aufeinander – im Kopf und in der Wirklichkeit. Menschen aus den Bergen und der Wüste treffen auf das Wasser und die Hooger.

Ein außergewöhnlicher Text – streng strukturiert in einzelnen literarischen Schritten. Jede der 110 Textseiten besteht aus 100 Wörtern, jedes Wort entspricht genau einem Meter auf der Deichlinie rund um die Hallig Hooge." 

Donnerstag, 29. November 2018

Regnerisch

Heute wird es gefühlt eine Stunde später hell als gestern. Der Kater turnte seit 4 Uhr auf dem Fensterbrett herum, nachdem es ihm anders nicht gelungen war, mich aus dem Bett und an seinen Futternapf zu treiben. Ihn irritierte offenbar das Klatschen des Regens an die Scheibe hinter der Jalousie. Er jagte imaginären Viechern nach. Alles ist gut, was ihn in Form und auf Trab hält. Obwohl er viel mehr frisst, als zu Beginn, und viel runder aussieht, als im Sommer, hat er nicht zugenommen. Alles nur Luft und Fell? Einmal im Vierteljahr stelle ich mich mit ihm auf die Waage. Das akzeptiert er ohne Stress und Panik. Zusammen wiegen wir heute bei Tagesanbruch 61,9 Kilogramm.

Mittwoch, 28. November 2018

Frostig

Es ist kalt. Der Brand am Himmel im Osten vor meinem Schreibtisch verspricht einen herrlichen Tag. Den letzten mit etwas Licht bis Weihnachten?

Dienstag, 27. November 2018

Eiderente

Der Verein Jordsand e.V. hat die Eiderente zum "Seevogel des Jahres 2019" ernannt. Der Brutbestand sei in den letzten 27 Jahren um 40 % zurückgegangen, wird berichtet, immer weniger Eiderenten überwinterten im Wattenmeer und an der Ostsee.
Aber auf der Insel Greifswalder Oie bei Rügen ist die Zahl der brütenden Weibchen in den letzten zehn Jahren von 0 auf 36 gestiegen - ein Erfolg des Naturschutzes,wie die Sprecherin des Vereins Jordsand betont.
Auf Hooge, das habe ich mit eigenen Augen gesehen, betätigen sich einige Halligfrauen als Nesträuberinnen. Auch Eiderenten sind Bodenbrüter, deshalb eigenen sich auch ihre Nester zum Plündern durch Frauen, wo keine Füchse leben. Für einen schnöden, aber besonders gelben Sandkuchen! 

Montag, 26. November 2018

Mahnwache

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 25. November 2018

Hornlose Rinder

Die Hornlosigkeit der Rinder in der Schweiz wird nicht abgeschafft. Die Hornochsigkeit der SVP hat einmal mehr nicht gesiegt. Aber: die Schweizer Macher kommen wieder. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll am heutigen Volkstrauertag!
https://www.nzz.ch/schweiz/selbstbestimmung-sozialdetektive-kuhhoerner-die-abstimmung-live-ld.1437668

Samstag, 24. November 2018

Gymnastik

Ich habe meinem Kater eine Kratzkugel gekauft. Eine Kugel, mit Schnur umgarnt, auf einem Holzteller befestigt. Einigermaßen ästhetisch, jedenfalls nicht so hässlich wie viele Kratzbäume. Bäume hat er im Garten! Drin wetzt er seine Krallen mit Vorliebe auf meinem besten Perser. Jetzt, wo das Wetter nicht mehr so oft zu langen Spaziergängen einlädt. Er folgt mir prompt, wie ein Hündchen, als ich den Müll rausbringe. Klettert den Bambuszaun im rechten Winkel senkrecht hoch und macht mir vor, wo er, der greise Mitbewohner, seine Krallen draußen üblicherweise wetzt. Auf der morschen Pergola, an den windschiefen Querbalken, in schwindelerregender Höhe.

Freitag, 23. November 2018

Der schwarze Freitag

Um 06:39 war der Mond voll. Um 09:50 fahre ich zur Marktandacht uind komme wie immer zu spät. Ich will auch nur 5 Minuten Bach hören am Schluss. Oder sonstwas von der Orgel. Dann rede ich 7 Minuten vor dem Dom, lasse mir die Haare etwas schneiden, nicht zuviel, denn der Winter steht vor der Tür und kehre nach Hause zurück. Auch die Meldorfer Kaufleute laden heute zum blackfridayshopping ein. Mein Haus ist aber schon voll

Donnerstag, 22. November 2018

Die punktierte Note

Am Morgen schneit es etwa zehn Minuten lang. So dicke Flocken fallen vom Himmel, dass mein Kater sie interessiert beobachtet vom Fensterbrett vor meinem Schreibtisch aus. Sie fallen ohne zu stolpern. Auf fb fängt sofort ein lautes Lamentieren an. Dabei ist der Spuk sofort wieder zu Ende.
Am Abend proben wir für unser Weihnachtskonzert. Die neue Dirigentin ist fassungslos, weil der Sopran immer noch die punktierte Note singt, wo noch nie eine punktierte Note in der Partitur stand. Sie folgen einfach der Schwerkraft, der Gewohnheit, die ganze Schar. Die Männer patzen an anderen Stellen, keine Sorge! Wenn ich das noch einmal höre, droht die energische Dame, die sich irgendwann, wie alle in ihrer Situation und Position, nicht mehr anders zu helfen weiß, sage ich das Konzert ab!
Das hat unser Heider Lieblingsdirigent auch immer mal wieder gesagt. Immer wird kippt irgendwann kurz vor dem Konzert die Stimmung. Reißt die Geduld, oder auch nur ein Faden davon. Das liegt in der Natur der Sache. Die Leute sind hoffnungslos einfältig. Disziplinlos. Quatschen andauernd. Das berühmte "Hintergrundgemurmel". Niemand kann mal ein paar Minuten stillsitzen. Immer kommen Leute zu spät oder finden ihre Noten nicht mehr.
Bisher hat aber noch jedes Konzert stattgefunden.

Mittwoch, 21. November 2018

Regenrinne

Ja. Irgendwann ist auch die Regenrinne wieder an der Reihe. Es ist arschkalt und der Nachbar hilft mir. Beim Laubfegen hat mir in diesem Herbst der Wind geholfen. Er hat meine Blätter immer wieder fürsorglich in die Gärten der Nachbarn gepustet. Am Nachmittag wird es wärmer und ich putze vor lauter Übermut auch noch die Fenster. Da knallen wieder ständig Vögel rein und die Scheiben kriegen ihr Fett ab. Mein Kater hat das Fliegengitter angeknabbert. Wollte sich wahrscheinlich daran hochhangeln. Damit muss ich jetzt leben.

Dienstag, 20. November 2018

144

Ich brauche eine Erklärung für die Zahl 144 - hier habe ich sie gefunden: 108 Farbziegel (als "Farbe" gelten Bambus, Zahl und Kreis [= Münze, da im alten China die Münzen rund waren mit einer quadratischen Öffnung in der Mitte, damit sie auf eine Schnur aufgereiht werden konnten, sehr praktisch btw!]) + 28 Trumpfziegel/farblose Ziegel [4 Winde: Ost, Süd, West, Nord + 3 Drachen: rot grün, weiß = 7 x 4 = 28) + 8 Ziegel der Hauptfarbe (4 Blumen: Pflaume, Orchidee, Chrysantheme, Bambus + 4 Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst, Winter).

Mah-Jongg oder Sperlingsspiel. Hanfsperling. Interessant, dass Bambus eine Farbe ist. Wünsche einen erfolgreichen Tag!

Montag, 19. November 2018

Mahnwache

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 18. November 2018

Freitag, 16. November 2018

Spätlese

Die Meldorfer Spätlese, wie immer am bundesweiten Vorlesetag, wie immer am dritten Freitag im November. Diesmal im TRaumausstatter. Wer es noch nicht weiß: dies ist kein Traum-Ausstatter, kein Hochzeitsgesellschafts-Ausstatter, kein Brautausstatter, kein Hochzeitskleid-Verleih. Sondern ein Raum der Kultur. Der Begegnung.
Früher befand sich in dem Haus ein Raumausstatter. Und die neuen Bewohner sind kreativ mit dem Namen und den Mauern umgegangen. Haben nicht alles übertüncht. Soviel vorneweg.
Aus ihren Lieblingsbüchern werden lesen Jan Klabunde, Ingrid Hemke, Heidi Bols-Blum und Dirk-Uwe Becker vor der Pause. Nach der Pause Uta Bielfeldt, Reinhard Pissowotzki, Ursel Burmeister, Henning Voss.
Beginn 19:30 Uhr, Eintritt frei.

Donnerstag, 15. November 2018

Gelb

Gelb, sagt man, gehöre dem Kaiser von China. Aber es gibt einen Gelben Fluss, ein Gelbes Meer, einen Gelben Wind im Reich der Mitte. Das ist doch alles höchst profan und nicht eines Sohnes des Himmels würdig.
Der Gelbe Fluss hat die Farbe und den Namen von der Schwebfracht, Sedimentfracht, Löss und Feinstaub von über einer Milliarde Tonne pro Jahr erhalten. Er heißt auch Dammuferfluss. Das Gelbe Meer hat die Farbe und den Namen vom Gelben Fluss, der ihm den gelben Schwemmsand in den Rachen schmeißt. Eigentlich ist es einfach nur ein sehr flaches Nebenmeer des Pazifiks. Und der Gelbe Wind hat den Namen von dem Staub, den er aus der Steppe auf das Lössplateau fegt, von wo der Gelbe Fluss es herunterholt und ins Gelbe Meer abtransportiert. Dagegen tut der gelb gewandete Kaiser von China nichts von Bedeutung.

Mittwoch, 14. November 2018

Pause

Ich war gar nicht schlecht dran, mit den Wirrsalen von Pfuhlschnepfen und Kiebitzregenpfeifern, als mich der Computer aufforderte, mich bei der Telekom "anzumelden". Das Internet war weg, das Telefon tot, die Fritz Box leuchtete verdächtig rot.
Nach insgesamt etwa drei Stunden in der Warteschlange und am Smartphone hatte ich meinen Schreibtisch aufgeräumt, zwei Fenster geputzt sowie zwei Sachen gelernt: 1. bei der Telekom wird auch geputzt, dh die Kabel gereinigt. Dabei hat es natürlich - wie schon vor etwa einem Monat - ausgerechnet wieder mich getroffen, dass der Kabelsalat meinem Router den Kopf so verdreht, dass der einfach den Geist aufgibt. 2. Mein Router ist ein Stehaufmännchen, regeneriert sich vollkommen selbständig und selbst. Während die Telekom mails schickt, die ich mangels Internet nicht empfangen kann und Passwörter, die nicht ankommen, hat die Fritz Box sich längst die neuen Zugangsdaten geholt (woher weiß ich nicht, meine Mails lesen kann er mit Sicherheit nicht) und sich neu konfiguriert. Den Durchblick habe ich nun wieder und die Sehnsucht nach Hooge kommt immer unverhofft. An einem trüben Novembernachmittag.

Dienstag, 13. November 2018

Wundpflaster

Wundert es jemanden, dass Frau Weidel Wahlkampfunterstützung aus der Schweiz bekam? Nein! Wer genau hinsieht, weiß seit langem, dass die AfD ihre Wahlplakate von derselben Firma produzieren lässt, wie eine ähnlich ätzende Partei der Schweiz. Wundern kann einen nur die Stümperhaftigkeit, mit der hier vorgegangen wurde. Einen unbescholtenen Apotheker zu beauftragen, "treuhänderisch für einen Geschäftsfreund" die Überweisungen in Tranchen zu tätigen ... da hätte ich den Helvetiern mehr Feinsinn zugetraut. Und auf der anderen Seite: warum lernen die Blauäugigen nicht(s) von den politischen Gegnern? Herr Kohl - der christliche Gott hab ihn selig - hat es doch vorgemacht, wie man Gelder einsackt, ohne die Geber zu verpfeifen.

Sonntag, 11. November 2018

100 Jahre ...



... Unabhängigkeit. Während der Rest der Welt sich in Versailles versammelt, marschiert die amtierende Regierung Polens, Präsident Duda, Premier Morawiecki und PIS Vorsitzender Kaczyński vorneweg unter massivem Polizeischutz mit Rechtsradikalen durch die Straßen der Hauptstadt. Ausländische Gäste kamen aus Ungarn, Italien (Forza Nuova) und den Niederlanden (Identitair Verzet) ...
Bild könnte enthalten: Text

Windbruch ...

... sagt Koswig, zeugt von einer ungeheuerlichen Energie. Das war vor 20 Jahren in Dithmarschen. Und wie ist es heute? Und: seine Kunst sei ein Angebot. Die Bereitschaft zu einer Auseinandersetzung. Auch die zersplitterten Bäumstrünke.

Freitag, 9. November 2018

Donnerstag, 8. November 2018

Arbeit

Ich lege eine Liste freier Wörter an und lasse sie alphabetisch sortieren. Das letzte ist "Zigerschlitz", das erste "auflandig". Ablandig ist offenbar schon vergeben. Schreiben ist viel mehr als Schreiben. Hauptsache, es geschieht etwas. Sortieren. Verschieben. Löschen. Auf Halde legen oder vergessen.

Mittwoch, 7. November 2018

Leermond

Sagen die Schweizer zum Neumond. Und im Traumausstatter ganz viel Unsicherheit auf dem Trampolin. Der Hieb aus dem Hinterhalt - die Ecke des Dirigentenpodiums im freien Fall, der erst von an meiner linken Ferse gestoppt wurde - hat doch nachhaltige Folgen. Kein physischer Schmerz.Und trotzdem die Sorge, es könnte ...

Dienstag, 6. November 2018

Dienstag

Ich erwache mit Schnupfen. Das ist gut so. Denn er hat mich letzte Woche noch in Ruhe gelassen.

Montag, 5. November 2018

Mahnwache

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 4. November 2018

Nevelmaand

Ich pflege meinen Kater. Den emotionalen wie den rabenschwarzen. Ich bandagiere meine lädierte Ferse und Herr Rasputin springt auf den zweibeinigen Baum. Er kommt immer höher. Dann halten wir zusammen Siesta. Es gibt den ganzen Tag kein Tageslicht. Nur Nebel. Nur November. Nur das Laub der Kirsche leuchtet.

Samstag, 3. November 2018

Der wunde Punkt ...

... oder die Sollbruchstelle. Seit Tagen war ich nur darauf bedacht, meine Stimme zu schonen. Eine sich abzeichnende Erkältung vor mir herzuschieben. Nach dem Konzert ist immer alles möglich. Kranksein, Katerpflegen, auf die Leiter steigen und Regenrinne reinigen usw.
Dass Menschen verletzlich und sterblich sind, wussten schon die alten Griechen. Mich traf der Schlag wie Achilles an der linken Ferse. Aber er war nicht tödlich, nur blutig. Das leichtsinnigerweise hochkant in den Raum gestellte Podest für den Dirigenten fiel irgendwann um. Es trifft keine Schuld, es folgte nur der natürlichen Schwerkraft. Über hundert Sängerinnen und Sänger, darunter Kinder und Jugendliche, drängten sich zu Beginn der Anspielprobe auf die Bühne. Und ich stand mit meiner Ferse genau im richtigen Winkel. Mein erster Gedanke war: Oh, die Achillessehne! Der zweite: Oh, das Konzert! Der dritte: Oh, das Trampolin!
Nun räume ich die Terrasse auf und putze Fenster, weil ich dazu nicht auf die Leiter steigen muss. Herr Rasputin schläft auf dem Sofa.

Freitag, 2. November 2018

Abschied 4

Der endgültig Letzte. Die zweite Aufführung, 20:00 Uhr im Kulturforum, GHO - Gymnasium Heide Ost.
Karten nur noch an der Abendkasse, geöffnet ab 18:30 Uhr

Donnerstag, 1. November 2018

Abschied 3

Die erste Aufführung. Karten nur noch an der Abendkasse, geöffnet ab 18:30 Uhr: