Am Morgen schneit es etwa zehn Minuten lang. So dicke Flocken fallen vom Himmel, dass mein Kater sie interessiert beobachtet vom Fensterbrett vor meinem Schreibtisch aus. Sie fallen ohne zu stolpern. Auf fb fängt sofort ein lautes Lamentieren an. Dabei ist der Spuk sofort wieder zu Ende.
Am Abend proben wir für unser Weihnachtskonzert. Die neue Dirigentin ist fassungslos, weil der Sopran immer noch die punktierte Note singt, wo noch nie eine punktierte Note in der Partitur stand. Sie folgen einfach der Schwerkraft, der Gewohnheit, die ganze Schar. Die Männer patzen an anderen Stellen, keine Sorge! Wenn ich das noch einmal höre, droht die energische Dame, die sich irgendwann, wie alle in ihrer Situation und Position, nicht mehr anders zu helfen weiß, sage ich das Konzert ab!
Das hat unser Heider Lieblingsdirigent auch immer mal wieder gesagt. Immer wird kippt irgendwann kurz vor dem Konzert die Stimmung. Reißt die Geduld, oder auch nur ein Faden davon. Das liegt in der Natur der Sache. Die Leute sind hoffnungslos einfältig. Disziplinlos. Quatschen andauernd. Das berühmte "Hintergrundgemurmel". Niemand kann mal ein paar Minuten stillsitzen. Immer kommen Leute zu spät oder finden ihre Noten nicht mehr.
Bisher hat aber noch jedes Konzert stattgefunden.
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