Es gibt drei nordfriesische Außensände. Süderoogsand. Norderoogsand. Japsand. Auch Hochsände genannt. Weil sie aus dem Meer wachsen. Oder Außensände, weil sie außen liegen, den Halligen im Westen zum offenen Meer hin vorgelagert sind. Es gibt sie schon seit Jahrhunderten und sie schützen die Halligen und das Watt, letztlich auch das Festland vor der gefräßigen Nordsee.
Über das weitere Schicksal der neuen Düne auf Norderoogsand fachsimpeln nun die Fachsimpler. Angesichts des "dynamischen Systems" der Nordseeküste wagt keiner eine Prognose. Die nächste große Sturmflut kann das vier Meter hohe Sandgebirge mit einer Welle verschlingen.
Allerdings verschwindet das Material nicht, es landet immer wieder irgendwo an, sagen die Ozeanografen. Nur selten legt das Meer seine Transportwege offen. Auf Sylt versuchte man einst vergeblich, die Sandverluste mit eingefärbtem Sand zu verfolgen. Dass Dänemark oder Amrum vom Sylter Sand profitieren, sei "nicht mehr als eine nette Geschichte", sagt der Chef der Wattenmeerstation beim Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in List auf Sylt.
Anderswo in der Welt dämmen große Flüsse mit ihrem Geschiebe die Erosion des Meeres ein. Der Indus zum Beispiel spülte in seiner Geschichte schon so viel Sedimente aus dem Himalaja heraus, dass vor dem Flussdelta eine Insel-Perlenkette entstanden ist, nicht unähnlich der nordfriesischen Insel- und Halligenlandschaft.
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