Der Sicherheitsbehälter von Reaktor 2 des Katastrophenmeilers Fukushima 1 hat ein Loch. Der Wasserstand beträgt statt 10 Meter nur noch 60 Zentimeter. Immer noch genug, versichert Tepco, um den dort vorhandenen Brennstoff "ausreichend" zu kühlen. In diesem Reaktor hatte am 11. März 2011 eine Kernschmelze stattgefunden, in deren Folge Brennstoff durch den Kessel auf den Boden des Sicherheitsbehälters gelangt sein muss. Wo genau sich der Kernbrennstoff jetzt befindet, weiß niemand. Aber das Leck spricht für sich. Auch Strahlungswerte, wie noch nie gemessen, nämlich zehnmal so hoch wie eine tödliche Dosis. Das soll noch ein Mensch verstehen! Wohin das verstrahlte Wasser verschwunden ist, weiß auch keiner. Wahrscheinlich im Pazifik. Oder im Grundwasser.
Ich setze zum ersten Mal in diesem Jahr den Rasenmäher in Betrieb. Und dann, weil es gerade so schön ist, den heulenden Vertikutierer. Ich muss die Baggerspuren der Baggerarbeiten vom Herbst beseitigen und Rasenlöcher mit Rasensamen stopfen. Ich fahre zum EineWeltLaden. Kaufe ein neues Bambuswindspiel. Das alte hat der Sturm zerfetzt. Ohne den Wind zu hören, kann ich im Garten nicht arbeiten. Bachs Johannespassion hämmert immer noch in meinem Kopf - meinem persönlichen und absolut dichten Sicherheitsbehälter.
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