Donnerstag, 29. März 2012
Camerata Nucleare
Kerntechniker sind keine Ungeheuer - sie machen sogar Musik. Ungefähr mit diesem Slogan wurde im Jahr von Tschernobyl die "Camerata Nucleare" ins Leben gerufen. Das Laienorchester einer Berufsgruppe. So wie es Orchester von Medizinern gibt, Orchester von Juristen, Orchester von Optikern, Orchester von Kaninchenzüchtern, Orchester von Modelleisenbahnern ... Irgendwie muss die Freizeit gemeistert werden. Also warum nicht auch ein Orchester der "deutschen Energiewirtschaft". Die Musikerinnen und Musiker wollen nicht als PR-Crew für die Atomlobby gelten. Bei der Eröffnung eines Windparks hätten sie allerdings noch nie gespielt, bei Jubiläen von Atomkraftwerken schon oft und an der Jahrestagung der Kerntechnik immer. Auftrittsangebote außerhalb der Branche seien rar. Über eine Namensänderung denke man seit zwei Jahren nach, nicht erst seit Fukushima, versichert der Vorsitzende. Derzeit versammeln sich die "strahlenden" Musiker zu den Proben in der Revisionsbaracke am Fuße des Atomkraftwerks Gundremmingen bei Günzburg. Für die nächste Jahrestagung der Atomenergie. Sie findet im Mai in Stuttgart statt. Das musikalische Programm ist noch streng geheim.
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