Sonntag, 12. Februar 2012

Polarnächte

Beim Brand des russischen Atom-U-Boots "Jekaterinenburg" während einer Routinekontrolle auf dem Trockendock Rosljakov bei Murmansk hätte es im Dezember leicht zu einem zweiten Tschernobyl kommen können. Entgegen offizieller Angaben befanden sich an Bord Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen und Torpedos, außerdem waren beide Atomreaktoren in Betrieb. Nach Vorschrift hätten die Reaktoren vor den Wartungsarbeiten stillgelegt und die Atomwaffen von Bord gebracht werden müssen.
Wäre das U-Boot explodiert, hätte niemand von der Besatzung und den Werftarbeitern überlebt. Wasser, Land und Luft um die Halbinsel Kola wären radioaktiv verseucht worden. Man hätte über Vierhunderttausend Menschen evakuieren müssen. Und dies Ende Dezember. Zur Zeit der finstersten Polarnächte.

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