Heute früh fanden freiwillige Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer vor Büsum und an der Meldorfer Bucht mehr als 90 tote Watvögel. Vor allem Austernfischer, aber auch zwei Knutts, zehn Alpenstrandläufer, ein Sanderling, fünf Rotschenkel, zwei Steinwälzer. Die Tiere fanden an der vereisten Küste nicht mehr genug Nahrung, hatten keine ausreichenden Fettreserven und erfroren.
Da der Winter bis Ende Januar mild und ohne Frost war, versuchten offenbar viele Watvögel an der Nordseeküste zu überwintern. Weißwangengänse, Brandgänse, Pfeifenten, Austernfischer, Kiebitzregenpfeifer, Knutts, Alpenstrandläufer, Brachvögel und sogar Goldregenpfeifer blieben hier. Die heftigen Stürme der letzten Tage trieben zusätzlich seltene Arten zu uns. Dreizehenmöwen, Zwergmöwen, auch Eis- und Polarmöwen konnten beobachtet werden. Am 26. Januar wurde es kalt, die starken Ostwinde führten dazu, dass das gesamte Wattenmeer von Dänemark bis in die Niederlande innerhalb weniger Tage vereiste. Hoch gelegene Wattflächen sind von einer dicken Eisschicht bedeckt. Den Vögel verbleiben nur noch wenige, niedrig gelegene Wattflächen für die Futtersuche. Pflanzenfresser wie Gänse und Pfeifenten flogen sofort in mildere Regionen zurück, Tausende von Ringelgänsen, die gerade erst im nördlichen Wattenmeer angekommen waren, machten auch wieder kehrt. Die anderen verhungern. Oder erfrieren.
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