Es gibt Ein-Wort-Sätze und es gibt Ein-Sätze ganz ohne Worte. Heute früh beim Zähneputzen kam mir aus dem Radio ein Wort entgegen, das in keine andere Sprache der Welt zu übersetzen ist. Die Bundesregierung beschloss gestern nach 45-minütiger "einmütiger" Debatte einstimmig das Einsatzversorgungsverbesserungsgesetz. Nochmals zum Mitschreiben: Ein-Satz-Versorgungs-Verbesserungs- Gesetz. Ich verschluckte mich fast an meiner Zahnpasta. Die Nachrichtensprecherin hingegen trug die Meldung fehlerfrei und ohne zu stocken vor. Noblesse oblige. Ein Profi ist, wer sich nichts anmerken lässt. Natürlich hat das neue Gesetz nichts mit Sprache oder mit einem Satz, weder mit einem Ein-Wort-Satz noch mit einem Mehr-Wort-Satz oder einem komplizierten Satzgefüge von Haupt- und Nebensatz zu tun. Nein, es geht um den Einsatz, Plural die Einsätze (nicht die Mehrsätze), nämlich den Auslandseinsatz von Soldaten und Zivilbediensteten des Bundes. Ich mag die Gesetzes-Sätze nicht im Wortlaut zitieren. Wer Genaueres wissen will, kann alle schönen Ein- und Mehrwortsätze hier nachlesen und dabei über das Wesen der Deutschen Sprache nachdenken:
1. Gesetzesentwurf der Bundesregierung (17/7143)
2. Beschlussempfehlung des Verteidigungsausschusses 17/7389
3. Entschließungantrag 17/7498
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