Donnerstag, 10. Dezember 2009

Dessin

Aus Anlass des heutigen Tages kaufen wir einen zweiten Pinguinklodeckel. In unseren beiden Haushälften gibt es insgesamt 4 Toiletten. Eine, die von uns am meisten benützte in unserem Bad, besitzt schon seit unserem Einzug eine Pinguinbrille und einen Pinguindeckel. Das ganze Bad ist von Pinguinen besetzt. Damit keiner von seiner Eisscholle abrutscht oder von einem heißen Wasserstrahl verbrüht wird, ist hier Vorsicht geboten. Besonders beim Haaretrocknen. Aber auch beim Zähneputzen oder Händewaschen. Das zweite Klo im Haus, unten in der Sauna, bekommt Deckel und Brille im Pinguindessin morgen, sobald die Haushandwerkerin ausgeschlafen hat und das aseptisch Reinweiße abmontiert ist. Denn heute feiern wir unseren Hochzeitstag. Da er auf einen Donnerstag fällt, tun wir das in Hamburg, kaufen auf dem Rückweg in der Lidl-Filiale im Untergeschoss des Bahnhofs Altona unser Geschenk und bringen es gegen Mitternacht nach Hause.
Auf der Verpackung steht, was schon der Prospekt versprochen hatte: "WC-Sitz mit dekorativem Dessin". Zuerst glaubte ich an einen Übersetzungsfehler. Oder an ein Übersetzungsversehen. Ein vergessen gegangenes und deshalb unübersetztes (etwa aus dem Niederländischen?) Wort. Unsere Verpackungen sind mittlerweile mit den verschiedensten Sprachen übersät. Wir scheuen weder fremde Wörter noch fremde Menschen noch fremde Sitz- oder Betsitten, aber oft verstehen wir den Text nicht einmal in der Sprache, die wir meinen selber einigermaßen flüssig zu sprechen.
Der Duden belehrt mich schließlich eines besseren. Das französische Wort Dessin wird gleichberechtigt mit dem englischen Wort Design im Deutschen verwendet. Und mein Berliner Ehemann weiß sogar, wie es richtig ausgesprochen wird. Was für eine Überraschung nach 16 Jahren Ehe!

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