Mittwoch, 9. September 2020

Sommernacht

Kaum zu glauben: die Nacht war so warm und sternenlos, blieb trotz dicker Wolkendecke trocken, dass ich im Garten geschlafen habe. Nachdem ich gestern nachmittag allen Ernstes überlegt hatte, ob ich endlich mein ganzes outdoorschlafzeug einpacken und für den Rest des Jahres auf den Dachboden tragen soll ... aus den Augen aus dem Sinn! Trotz langer Hitzeperiode und unendlich vieler tropischer Nächte an der Nordsee, habe ich in diesem Sommer kaum draußen geschlafen - aus Rücksicht auf meinen kranken Mitbewohner. Es schien mir unmenschlich (!), Herrn Rasputin im Haus einzusperren und mich selbst nachts im Garten unter freiem Himmel den Träumen hinzugeben. Das tat ich übrigens hitzebedingt auch tagsüber nicht. Wie bei allen kranken Familienmitgliedern beobachtete ich auch beim Kater starke Stimmungsschwankungen. Von beleidigt, trotzig distanziert bis hin zu grenzenloser Anhänglichkeit. So schliefen wir die meisten heißen Nächte dieses Jahres eng aneinandergeschmiegt. Er wärmte meinen Bauch, meine Brust oder meine Füße - in weiser Voraussicht, dass er dies in den kommenden kalten Winternächten nicht mehr wird tun können.

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