Heute abend fahre ich zur ersten regulären Probe seit März nach Heide. Sie soll im gewohnten Probenraum stattfinden. Die outdoor Proben habe ich verpasst, erst wetterbedingt, dann katerbedingt. Schleswig Holstein ist das letzte Land im Land, das Chorproben auch in Innenräumen erlaubt. Wir werden in ungewohnter Aufstellung singen, mit viel Distanz in jede Richtung. Das fördert die sängerische Sicherheit! Und zwingt zu Eigendisziplin. Kein Anlehnen mehr an die Nachbarn oder Nachbarinnen. Ich habe immer gerne an der Grenze zum Tenor gesessen. Nun singen wir in zwei vierstimmigen Durchgängen, mit jeweils ungefähr der Hälfte der Sängerinnen und Sänger. Dazwischen lange Lüftungspause. Und das übliche Hygienekonzept. Auch ein Wort, das ich nicht mehr hören kann. Als ob wir früher (ja, wann war das?) lauter Dreck von uns gegeben und nie die Hände gewaschen hätten. In Birmingham hing schon vor 25 Jahren in den Pubs auf den Toiletten der unmissverständliche Aufruf "and now wash your hands!"! (Diese doppelte Ausrufzeichensetzung ist laut Duden korrekt!). Ich habe mich dort immer mehr vor den klinkenlosen Türen geekelt als vor den Händen der Barbesucher.
Montag, 7. September 2020
Klinkenputzen
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