Dienstag, 13. Februar 2018

Gurgel

Die "hebräische Bibel", lese ich, kenne ein anderes Seelenbild als die christlich-abendländische. Ihre Vorstellung der Seele als Hals, Kehle, Gurgel gefällt mir. Ich brauche nicht die Erklärung von Atem oder Lebenshauch bzw Leben überhaupt. Auch nicht die Wörter Näfesch oder Ruach. Bei mir ist der Hals die Sollbruchstelle, beseelt oder nicht. Aber Sollbruch. Die Seele als Sollbruch. Der Hals oder die Halswirbel als schwächste Glieder des menschlichen Skeletts.
Seit Tagen wache ich mit Halsschmerzen, einer brennenden Gurgel und Schluckbeschwerden auf, die im Laufe des Tages spurlos verschwinden. Oder vergesse ich? Die Seele? Im wachen Zustand? Bin ich, sobald ich aufrecht stehe, die Treppe hinunter in die Küche gehe und mir Tee koche, abgelenkt und bereits seelenlos?
Weiter lese ich, dass der "hebräische Mensch ..." (wer ist das?) "... durch und durch Psychosomatiker war". Denn für ihn waren Körper, Geist und Seele unzertrennlich. Bin ich ein "hebräischer" Mensch? Eine "hebräische" Frau? Immerhin trage ich einen "hebräischen" Namen (יהודית Jehudit)!

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