Donnerstag, 12. Dezember 2013

Eiderbrückenleben

14:25 Ich stehe in Itzehoe auf dem Bahnhof. Aus den Lautsprechern kommt die wenig zuversichtliche Ansage, dass die NOB nach Hamburg 45 Minuten Verspätung habe.
Die Eiderbrücke bei Friedrichstadt verweigert ihren Dienst. Die Bahnverbindung zwischen Dithmarschen und Nordfriesland ist nicht nur für eine Dreiviertelstunde unterbrochen. Die Eiderbrücke drehte sich zur Seite, damit Schiffe passieren konnten. Und dabei blieb sie dann. Da der Antrieb der Brücke auf einem Pfeiler mitten in der Eider montiert ist, gestaltete sich das Rückdrehmanöver der uneinsichtigen Brücke sehr schwierig. In ihrer Nähe gibt es keine Einsetzstelle für Boote. Sie steht mitten in Marschwiesen. Ein Angestellter der Bahn holte das Schlauchboot seines Sohnes. Die Feuerwehr ließ es mit Technikern an Bord von den Geleisen aus zu Wasser. Über eine Leiter erreichten diese vom Kinderschlauchboot auf der Eider den Wartungsraum unterhalb des Drehkreuzes der Brücke. Wahrscheinlich mussten sie den festsitzenden Mechanismus nur ein bisschen ölen. Und der beleidigten Brücke einmal gut zureden. Aber nicht einmal hierfür besteht ein Notfallplan. Oder überhaupt ein Plan. Ich erreichte mit der Regionalbahn Altona eine Stunde später als geplant. Kam eine Stunde zu spät in meine Tai Chi Schule.
21:21 Auf der Rückfahrt hockt in Itzehoe immer noch die verspätete Nachmittags-NOB aus Westerland in der Anzeigetafel. Wahrscheinlich bockt sie nun.

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