Der ruffreudige Austernfischer ist der Seevogel des Jahres 2014. Der Verein Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur hat ihn auserwählt, um auf den starken Rückgang dieser Art hinzuweisen. Im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer sank die Zahl der Brutpaare in den letzten 15 bis 20 Jahren um fast 50 Prozent. An der Festlandküste plündern Raubsäuger die Gelege, in den Salzwiesen spülen zunehmende Frühsommerfluten zur Brutzeit sie weg. Jungvögel werden gefressen oder ertrinken.
Untersuchungen belegen außerdem, dass der Austernfischer nicht mehr genügend Nahrung findet. Aufgrund des steigenden Meeresspiegels verändern sich die Tidenzeiten. Läuft das Wasser im flachen Watt höher auf, braucht es länger, um wieder abzufließen. So bleibt den Vögeln weniger Zeit, im trocken fallenden Watt nach Mies- und Herzmuscheln sowie Wattwürmern zu stochern. Daneben verdrängt die invasive Pazifische Auster Muschelbänke der einheimischen Arten. Der Austernfischer kann trotz seines Namens und seines langen kräftigen Schnabels die harten Schalen der Austern nicht knacken.
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