Ich bin immer noch bei den wahren Fölmlis. Als Rosa Fölmli 1961 im Alter von 81 Jahren starb, ging der Witwer, der Schuhmacher Anton Fölmli, zum Menznauer Pfarrer, bestellte und bezahlte die sogenannte Jahrzeitmesse, die Seelenmesse für seine verstorbene Frau Rosa, für die nächsten 50 Jahre. Als Anton Fölmli 1969 im Alter von 83 Jahren starb, ging sein Sohn, der Schuhmacher Anton Fölmli zum Menznauer Pfarrer und erledigte das Nötige, damit sein Vater in die Jahrzeitmesse seiner Mutter mitaufgenommen wird.
Heute findet in Menznau das Jahrzeit für Rosa und Anton Fölmli statt. Der Cäcilienchor singt während der feierlichen Messe. Man sagt, hinter dem jährlich wiederholten Totengedenken stehe die Vorstellung, dass unsere Gebete für die Seelen der Verstorbenen deren Leidenszeit im Fegefeuer verkürzen würden und sie also schneller in den Himmel gelangen könnten.
In meiner Vorstellung, nicht nur in meiner literarischen Verarbeitung, sind Rosa und Anton längst im Himmel angekommen. Ich danke ihnen für das, was sie mir auf Erden hinterlassen haben.
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