Mittwoch, 11. Oktober 2023

Sturmböentag

Herbst ist, wenn der Sturm sich dreht. Wenn der Tag mit Wetter beginnt und die App mit einer Warnung: Sturmböen von Südwest, später aus Nordwest, mit Spitzen bis zu 8 Bft (Beaufort - nicht Bahnhofsteil, Bundesverband freier Tankstellen, noch Bürger für Thüringen oder Basis-Fitness-Test). Ich verstehe nicht, was den Sturm bewegt, seine Richtung so radikal zu ändern. Am Abend nur noch Wind und anhaltende Schauer. Die ersten reifen Maronen fallen, dh die ersten prallen Kapseln, die erst unten im Rasen oder auf dem Asphalt aufplatzen. Die Raben toben oben im Baum. Sie sind unglücklich. Rasen vor Wut. Geschlossene Kapseln können sie mit ihrem Schnabel nämlich nicht öffnen, die störrischen Stacheln stören auch sie und ihre Krallen und Federn. Die Gier gilt den glänzenden Früchten im Innern, denn Hunger stillt nur deren Stärke. Wenn ich Glück habe, ist die ganze Ernte bis zum Ende des Tages unten. Denn viel ist nicht mehr oben. In diesem seltsamen Sommer hat Poly, die unersättliche Juliorkanin, bereits zu Beginn die meisten Früchte, noch in Form der Samenfäden heruntergefegt. Und ich habe die ganze Bescherung damals, als Poly nach drei Tagen endlich Ruhe gab und nach Osten abzog, seufzend in die Biotonne versenkt. Meine Edelkastanie, lese ich in einem Klimabericht, sei der Baum der Zukunft. Weil sie sehr anpassungsfähig sei und gut mit trockenen Böden und Wärme zurechtkomme. Die Starkwinde blendet der Bericht leider aus.

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