Der Wind ist wütend. Er zerrt am Festzelt, dem heutigen Fremdkörper auf der Hallig. Die Reden werden ins Innere des Schutzstation verlegt, goldene Ringelgansfedern verteilt und sturmsicher an Revers geheftet.
Ich reise am Nachmittag mit der Meldorfer Delegation ab. So schwankend war die Überfahrt noch nie. Aber der richtige Schwindel packt mich erst, als ich vor meinem Haus aus dem Auto steige. Ich suche einen Stuhl und horche sein Inneres aus. Es atmet nicht mehr.
Ich werde erwartet und muss doch verschnaufen. Mein Gleichgewicht wieder finden. Die Domuhr schlägt acht, als ich mit dem Fahrrad durch die Unterführung fahre. Ich bin zu spät und sitze trotzdem in der ersten Reihe der Ditmarsia. Moritz Kirsch liest Sarah Kirsch. Seine einzige Lesung in Dithmarschen. Ich lasse mich in die Texte fallen. Ach, wie gut tut das!
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