Sprachforscher küren "Sozialtourismus" zum Unwort des Jahres 2013. Dies, obwohl der Begriff unter den 1340 Einsendungen lediglich dreimal vorgeschlagen wurde. Der Ausdruck "diskriminiere" aber, sagen die Wissenschaftler, "Menschen, die aus purer Not in Deutschland eine bessere Zukunft suchen" und "verschleiere" deren "prinzipielles Recht hierzu".
Es hätte den Darmstädter Jurymigliedern gut getan, das zu tun, was jedermann heutzutage tut, bevor er irgendetwas in die Welt hinausposaunt: googeln. Social tourism ist ein fester Begriff der Tourismusindustrie und -wissenschaft. So gibt es, um nur ein Beispiel zu nennen, die ISTO - die Internationale Organisation für Sozialtourismus - International Social Tourism Organisation. Und die beschäftigt sich beileibe nicht mit rumänischen oder bulgarischen Arbeitsuchenden. Deutsche Sprachforscher sind aber qua Amt nicht verpflichtet, Englisch zu können oder die Welt im Netz zu kennen.
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