Der Arganbaum, auch Ziegenbaum oder Eisenholzbaum genannt, ist einer der ältesten Bäume der Welt. Heute wächst er nur noch im Südwesten Marrokkos. Er liebt wüstenähnliche, trockene Regionen, verträgt als eine der wenigen Pflanzen direkte Sonnenglut. Auf der Suche nach Wasser kann er seine Wurzeln bis zu 30 Meter in den Sand treiben. Tausende von sehr scharfen Dornen schützen ihn vor Tierfrass. Nur Dromedare nagen an Arganblättern. Eine dicke Hornhaut in ihrem Maul schützt sie vor Verletzungen. Im Schatten der riesigen Arganbaumkronen wachsen Gräser und Getreide, von denen die Berber leben können.
Das Sammeln und Verarbeiten der Arganfrüchte war von jeher
Sache der Berberfrauen. Das Öl, das aus den Fruchtkernen gewonnen wird, gilt als
eines der wertvollsten überhaupt. Es findet nicht nur in der Küche
Verwendung, sondern wirkt auch als Schönheitsmittel und Medizin. Es
soll vor Krebs und Falten schützen.
Wie ich darauf komme?
Ich kaufte gestern eine neue Antiaging- oder Ewigjung-Gesichtscreme meiner Lieblingskosmetiklinie. Auf der Verpackung ist das marrokanische Gold aufgemalt und verschriftet als "bio olejek arganowy". Ich musste zuerst ins Wörterbuch gucken, bevor ich es mir zum Schlafengehen mit den eigenen sanften Fingerspitzen in die Wangen tätscheln mochte. Danach träumte ich tatsächlich von wiederkäuenden Dromedaren.
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