Samstag am Wattenmeer: Kampf mit der Waschmaschine. Seit einiger Zeit ist ihre Elektronik gestört (meinte ich), sie pumpt das Wasser nicht vollständig oder zu langsam ab, schleudert die Wäsche nicht, schaltet nicht zum nächsten Programmpunkt weiter, gerät zuweilen in einen ewigen Programmsuchumlauf - den ich nur durch ein brutales Unterbrechen der Stromzufuhr stoppen kann. Heute früh blieb sie mitten im Spülgang auf Abpumpen stehen, pumpte und pumpte, ohne dass sich die Wassermenge in der Trommel verringerte. Statt Wäsche aufzuhängen, suche ich im Internet eine neue Waschmaschine. Der Professor erkundigt sich bei Stiftung Warentest, worauf man heutzutage zu achten hat.
Weil ich ordentlich bin, finde ich die Originalrechnung sowie die Bedienungsanleitung. Unter "Probleme und ihre Lösungen" stoße ich auf den Punkt "Der Waschvollautomat pumpt nicht ab und schleudert nicht" mit folgender Option: "Ist die Ablaufpumpe verstopft? Um dies zu überprüfen, folgen Sie den Anleitungen auf Seite 11 oder fordern Sie den Kundendienst an." Ich gehe zu Seite 11 und tue, wie mir geboten. Im Vorraum der selbstreinigenden Pumpe finde ich zwei herausnehmbare Kragenstäbchen aus einem Hemd von W., über deren Verschwinden ich mich einst sehr gewundert hatte. Geärgert hatte ich mich erst über das Verschwinden des Hemdes selbst. Denn es war ein weißes und gutes Hemd, wie es der Herr Professor auf Reisen zuweilen benötigt. Er hatte es in irgendeinem Hotel dieser Welt liegengelassen, wahrscheinlich auf dem Bett, da es sich farblich nicht von der Bettwäsche unterschied.
Nun habe ich die Kragenstäbchen wieder. Und eine einwandfrei funktionierende, fast zehn Jahre alte Waschmaschine.
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