Vor drei Jahren wurde Schwiegervater getötet. Heute kam sein Vermächtnis zu mir. Drei Zimmermannshämmer mit Nagelklauen, mehrere Stemmbeutel, ein Kirschstemmbeutel, ein Klopfholz, unzählige Bohrer, Holzbohrer, Metallbohrer, Steinbohrer, eine Handsäge, ein Heißluftgerät, eine Doppelschleifmaschine, ein Winkelschleifer, eine Stichsäge, eine Bohrmaschine - ich besitze schon zwei und die erste Bohrmaschine meines Lebens war ein Geschenk meines Schwiegervaters. Da er um die handwerklichen Fertigkeiten seines jüngeren Sohnes wusste, schenkte er die Bohrmaschine, als klar wurde, dass wir eine brauchen, mir und nicht ihm. Nägel, viele Nägel in allen Grössen und Längen. Mehrere Nägelkistchen voller Nägel. Ich werde bis ans Ende meines Lebens keine Nägel mehr kaufen müssen. Und Schrauben. Muttern. Eine Gartenkralle. Ein Dreizinkgrubber. Ein Handwalzenkrümler. Ich erfinde die Namen, weil ich die Geräte irgendwie benennen muss. Ein mobiler Schraubstock, mehrere Spaten mit T-Griff, auch W.'s roter Kinderspaten, Besen, Fächerbesen, Harken, Laubrechen mit Teleskopstiel, ein Astschneider, ein Pflanzautomat für Blumenzwiebeln und vieles andere mehr. Auch sein Taschenmesser, das er immer in der Hosentasche trug.
Er braucht sein Werkzeug nicht mehr. Ich nehme an, er ist längst angekommen dort, wohin er eh unterwegs war. Und ich hoffe, dass er heute so zufrieden ist, wie ich, wenn ich seinen Zimmermannshammer in die Hand nehme.
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