W. flog gestern nach New York JFK. Ich verbrachte die erste Nacht allein im Haus. Das stimmt natürlich nicht mit der Wirklichkeit überein, denn W. flog schon im September zu einer Tagung nach Sao Paulo. Aber es stimmt für die Welt dieses blogs, die mit dem ersten Frost beginnt. Ich verbrachte die erste Nacht im Haus allein und konnte nicht einschlafen. Ich hatte kalte Füße und wartete vergeblich auf eine Gutenachtgeschichte.
Ich fliege heute nach Zürich. Besuche meine toten und lebendigen Verwandten. Am Samstag fahre ich mit der Schuhfrau zu einem Schuhevent in ein enges Tal im Engadin, nach Tschlin auf 1600 Meter über Meer. Ich werde frieren und Wörter aufsammeln für mein neues Buch, die weder Nilsson noch Duden noch Dornseiff feilbieten. Das Leben geht weiter. Das Schreiben geht weiter. Der Himmel über Meldorf wird mir fehlen. W. wird mir fehlen. Und es wird sich zeigen, wie mein Kreislauf auf den Höhenunterschied reagiert. Von gerade mal 6 Metern über Meer am Klev in unserem Haus, und höchstens 14 Metern, auf denen der Meldorfer Dom steht, bis mindestens 4 Meter der restlichen Stadt auf 1600 Meter!
Jetzt nable ich meinen Laptop von den Kabeln auf dem Schreibtisch ab, packe meine Siebensachen und gehe zu Fuß zum Bahnhof.
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