Haus- und Hoftiere

Aus dem Küchenfenster beobachte ich einen schwarzen Kater, wie er im Gestrüpp hinter und neben dem Holunder auf der Lauer liegt. Etwas jagt. Herumspringt. Dort wohnt der Igel und ich laufe raus, um Rasputin zu ermahnen ... aber da läuft der schwarze Kater mit einem Satz durch den Bambus auf die Straße. Ich rufe ihn, aber er ist verschwunden. Als ich auf die Terrasse trete, schläft mein schwarzer Rasputin auf seinem roten Outdoorsofa den Schlaf des Gerechten. Wie immer. Vor seiner nächtlichen Tour. Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Black Moon

Der zweite Neumond im August. Am hellen Mittag. Kurz vor dem höchsten Hochwasserstand an der Meldorfer Bucht. Wir schwimmen zum Black Moon, den wir nicht sehen können. Wie jeden anderen Neumond nicht. Erfreulich frischer auflandiger Wind!

Hans Dampf ...

... in allen Gassen. In der Nacht geht ein schweres Gewitter nieder. Endlich Regen! Der Kater kommt tropfnass, zerzaust und hungrig. Lässt sich wortreich bedauern und füttern und entschwindet sofort wieder durch die Katzenklappe.

Mittagsschwimmen

Es ist unmenschlich heiß. Man jagt keinen Hund vor die Tür. Hochwasser am Mittag. Schwimmen statt essen.

Gleichheit

Freiheit. Schwesterlichkeit. Ich fahre mit dem Fahrrad. Geradeaus. In der größten Hitze. Geradeaus. In umgekehrter Richtung. Unmenschlichkeit. Dazwischen das geschwommene Dreieck. Und der Gang zu den Schafen. Übern Deich. Ich schreibe natürlich ein neues Buch. Über einen täglich gleichen Weg. Von und Zu. 

Montagsmahnwache

Der Kater lag in der Nacht lange Zeit zu meinen Füßen. Für ihn ist das optimal. Er mag meine Gesellschaft und kann trotzdem draußen sein. Weil die Sonne immer später aufgeht, klappt nun auch das Sonnenaufgangsschwimmen wieder.

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg 

Nippzeit

Hitzewelle. Blaubeerkuchen. Im vorderen Garten gesessen. In Gesellschaft von ukrainischen, polnischen, litauischen Lieferwagen, die i Sekundentakt unsere Straßen nach verwertbarem Sperrmüll abfahren und verpesten. Sonnuneuntergangsschwimmen. Jetztwird das wieder möglich. Weil die Sonne zu einer zivilen Zeit auch am Wattenmeer untergeht, wo noch nicht alles schläft. Milde Luft. Milder Wind von Ost. Mildes Wasser, nur mäßig aufgelaufen. Wir befinden uns in der Nippzeit. Gute Nacht! Ich schlafe zum ersten Mal seit langem im Garten nicht im Winter- sondern im Sommerschlafsack!

Plantagenarbeit

Ehe die Nachbarn aufwachen, bin ich schon wieder zu Hause mit einem vollen blauen Eimer. 5 Kilo selbstgepflückte Blaubeeren. Heidelbeeren. Die Hitze kommt mit dem Frühstück, das Wasser erst gegen Abend.

Rendsburg

Ich liefere die "gangarten" ab. Version vor Lektorat. Überarbeitet und gestriegelt. Dann fahre ich nach Heide, steige in das Auto eines Kollegen und lasse mich nach Rendsburg mitnehmen. Höre mir einen Nachmittag an, was Drohnen & Copter sind (Luftfahrzeuge, Spielzeuge, nicht steuerbare Flugmodelle oder steuerbare Fluggeräte mit mehreren oder nur einem vertikal angelegten Rotor, elektronisch betrieben ...) für unser gutnachbarschaftliches Verhältnis bedeuten könnten. Reine Utopie! Verpasse leider auf dem Heimweg den Zug um Sekunden und damit das Hochwasser.

Die verschwundene Boje

In der Meldorfer Bucht, an der Elpersbütteler Badestelle, ist eine Boje verschwunden. Das Wasser ist hoch aufgelaufen. Ich vermisse meine Markierung für das Dreieck, das ich regelmäßig schwimme. Orientierungslos schwimme ich doppelt so lange wie üblich. Aber ab heute gilt: schwimmen statt singen!

Fix und alle

Sommerferienende. Hitzewelle. Das erste Trampolintrainig. Fix und alle.

Dreieck

Ich fahre geradewegs zum Deich. Hin und zurück. In der Meldorfer Bucht schwimme ich mein Dreieck.  Der Geometrie wegen.

Mahnwache

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg 

Rhea ist in LA und wird heute sagenhafte 85 Jahre alt!

Der Dreißigste

Ein schwerer Sonntagmorgen. Voller Regen. Voller Frequenzen. Voller Dröhnen. Der Kater hat die halbe Nacht schnurrend unter meinem Dach, auf meiner Bettdecke verbracht. Er ist dankbar, dass der Sommer vorbei ist und keine Besucher mehr das Haus besetzen. Im Fölmliland wäre Friedaurgoßmutter heute 97 Jahre alt geworden. Statt zum Geburtstag versammeln sich ihre Kinder und Kindes-kinder-kinder heute zum Dreißigsten.

Frequenzen 19

Ab 17 Uhr auf dem Rathausplatz, umsonst und draußen (notfalls im Regen!) das größte Weltmusikfestival an der Westküste: mit Ema Yazurlo & Quilombo Sonoro, Malaka Hostel und den unverwüstlichen (waren schon 2007 da) Jaune Toujours. After-Show im Alten Pastorat mit dem Datsche-Projekt.

Das Nabenspiel

Endlich mal wieder mit dem Fahrrad durch den Speicherkoog an den Deich. Das Wasser ist frisch und hoch aufgelaufen. Der Himmel ist etwas verschleiert. Ich schwimme mein Dreieck und lasse mich vom Westwind nach Hause tragen.

Die Nahtlosigkeit

Ich dachte, ich könnte nahtlos von einem Text in den anderen übergehen. Die Winterverwandlung ist abgeschlossen, also wende ich mich wieder der Wattenmeerseite zu. Denkste. Der Kopf ist leer. Die Glieder sind bleiern und alle Sinne stumpf. Es regnet und ich liege lange mit dem Kater auf der Brust im Bett. Heute ist höchster Feiertag im Fölmliland und in anderen Gegenden der Welt.

Gegengewitter

Es regnet immer noch oder schon wieder. Platzregen. Gewitterregen. Donnergrollen. Wann soll ich denn endlich meinen Rasen mähen? Zugegeben: er sah noch  nie so gesund aus! Wann die Gärtnerinnen die Hecke schneiden? Die sieht erbärmlich aus. Von der einen Seite gestutz, von der anderen nicht. Oben franst sie gen Himmel.

Um 05:20 ist Josef, mein neuer Nachbar zur Welt gekommen.

Katzenliebeskummer

Dienstag der Dreizehnte. Der Kater verbrachte die Nacht und den Vormittag zum ersten Mal seit langem hauptsächlich im Haus. Es ist ihm draußen zu nass! Kürzlich stand um Mitternacht seine "Angebetete" (so sah es zumindest aus) stumm vor meinem blauen Gartentor. Eine Katze mit weißem Dekolleté. Sie entfernte sich enttäuscht, als ich und nicht der Schwarzgewandete aus der Tür trat.

Mahnwache

Alles auf einmal. Schornsteinfeger zur besten Hochwasserzeit. Nach wie vor viel Wind. Ferienende. Schulbeginn. Bedarfsampel vor dem ehemaligen Blumenhaus aufgestellt. Endlich, nachdem Mütter und Kinder und Alte und Junge seit zwei Wochen unter Gefahr ihres Lebens dort die Straße überqueren müssen. Seit einer in der Nacht die Kurve nicht gekriegt und die Ampel umgelegt hatte. Mahnwache und Sommerkonzert in Meldorf. Probenbeginn in Heide

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg 

20 Uhr Sommerkonzert im Dom. Achse von West bis Ost. Paris - Visby - Tschistopol. Musik für die Kathedrale mit Christina Meißner, Cello und Poul Skjolstrup Larsen, Orgel.

Gegensturm

Am Sonntagmorgen, zur besten Gottesdienstzeit, ist es noch schlimmer mit allem, was mir, kaum habe ich die Deichkrone überschritten, mit unerbittlicher Wucht entgegenschlägt. Wind, Schaum, Wasser. Die Dusche wässert den halben Badestrand. Die Schafe sind nach wie vor ausgesperrt, der Rasen von einer Maschine geschoren. Ich kann mich kaum ausziehen, geschweige dann wieder anziehen. Natürlich wäre ich bei dem Wetter nie mit dem Fahrrad ans Wasser gekommen!

Gegenwind

Abendschwimmen am Textilstrand. Weil er näher an der offiziellen Badetreppe ist. Weil der inoffizielle Übergang nicht mehr benutzt werden soll. Und last but not least weil weit und breit keine Menschenseele zu sehen ist, die es stören könnte, dass wir hier nackt ins Wasser laufen. Wilde Wellen, erboster Wind von West. Eine Stunde vor Hochwasser reicht das Wasser bereits übern Kopf.

Winter

Ich mache mich an den Winter, tausche Johannisbeeren mit Eisblumen und Heidelbeeren mit Marokanern ohne Schreibfehler aus dem Café Amrein, dem inplace für Schleckmäuler im Luzerner Hinterland.

Gewitter

am Morgen, am Vormittag, am Mittag. Die Schuhfrau ist abgereist. Im Gepäck die Träume aus meinem Schlafzimmer.

Huttwil

Mittwoch. Mitten in der Woche. Wir werden mehrmals nass. Ein Anruf genügt, eine mail, meine Whatsapp und unsere geordnete Arbeitswelt am Text stürzt ein. Huttwil! Wer kennt es nicht, Huttu im Dialekt. Ich muss nun Jahreszeitlich alles auf Winter umpolen. Trotzdem Sonne zum Abend und Spaziergang über den Meldorfer Friedhof.

Arbeit

am Text. Viel Arbeit an viel Text. Den ganzen Tag viel Arbeit an viel Text.

Mahnwache

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg 

Danach 20 Uhr Sommerkonzert mit dem Jazz Trio "Crazy in Spain" im Dom.

Das Schießen

Wir sitzen im Garten und wälzen Wörter. Warum in einer Schuhmacherwerksatt geschossen wird (Fotos) oder warum, die Kinder, die demnächst in die Schule gehen, ABC- Schützen genannt werden. Lauter Kapitalmissverständnisse.
Der "Schütze" war früher (vor etwa 600 Jahren) tatsächlich der Anfänger im Lernen von irgendetwas. Falsche Lehnübersetzungen. Wahrscheinlich eine dumme Vermischung von lateinisch "tiro" (der Neuling oder Rekrut oder Anfänger) mit französisch "tirer" bzw italienisch "tirare" (ziehen, schießen) leiten zum heutigen Schreibanfänger.

Den Esel schlägt wer?

Im Garten geschlafen! Ich fahre fröhlich zum Deich. Schwimme mein Dreieck in wilden Fluten. Endlich Wetter. 
Wer den Sack schlägt, mein den Esel, sagt Petronius. Und den Sack schlägt er, weil der hinhält, der Esel aber nicht.
Ich backe den ersten Kuchen aus meinen Brombeeren und mit den ersten Eiern der neujen Hühner der Nachbarin. Wunderbares Tierleben.

Starkregen

Am Morgen zum ersten Frühstück zum Mal Licht in der Küche angemacht. Es wird Herbst! Und am Nachmittag statt schwimmen in der Nordsee Starkregen im Garten. Alles fließt.

Die Kühe

fliegen heut mal wieder in holy Switzerland! Ich fahre an die Meldorfer Bucht und schwimme mein Dreieck. Es ist wie auf Mallorca.