Sonntag, 31. März 2019
Zeit
Herr es ist Zeit! Wofür? Ich bin den ganzen Tag out of order. Schlafe am Nachmittag auf der Gartenbank, der Kater zu meinen Füßen passt auf, dass mich keine Amseln stören.
Samstag, 30. März 2019
Freitag, 29. März 2019
Geburtstag
Heiner Egge ist 70 geworden und feiert nicht: Heide (sein Geburtsort), volles Brahmshaus. Der Chefredakteur unserer Lokalzeitung. Eine Publikation aus dem Zeitungsverlag. Die Liebesgeschichte von Doris und Klaus Groth. Erzählt mit Sätzen wie "Sie verbrachten die ganzen Tage miteinander." Kaum Luft zum Atmen. Prominenz aus der Provinz. Nur ich frage mich, was mit den Nächten war. Und ist. Will ich so alt werden? Nein!
Donnerstag, 28. März 2019
Die Form
Die Form spielt manchmal eine Rolle und manchmal nicht.
Ich toleriere Wildwuchs in meinem Garten, aber nicht auf dem Bildschirm.
Ich beschneide Sätze, ganze Geschichten. Ich reduziere Wörter zu früher Stunde auf etwas, wie ich meine, Ursprüngliches. Ein Beispiel: "Friedas Gangarten".
Ich toleriere Wildwuchs in meinem Garten, aber nicht auf dem Bildschirm.
Ich beschneide Sätze, ganze Geschichten. Ich reduziere Wörter zu früher Stunde auf etwas, wie ich meine, Ursprüngliches. Ein Beispiel: "Friedas Gangarten".
Mittwoch, 27. März 2019
Der Unterschied
Dienstag, 26. März 2019
Die Fürstin
Melinda sagte zu ihrem Enkel Peter: am liebsten lese ich Bücher ohne Handlung. Beide leben nicht mehr. Sie liest nicht mehr und er schreibt nicht mehr.
Montag, 25. März 2019
Frühlingsmahnwache
Die Blutpflaume blüht. Gestern ein paar vereinzelte Blüten, heute ist der ganze Baum in zartem Rosa explodiert. Für den Kitsch kann ich nichts, den macht die Natur alleine. Aprilwetter, Frühlingsregen. Sommergewitter.
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg
Sonntag, 24. März 2019
Samstag, 23. März 2019
Retourkutsche
Alles umgekehrt. Von der großen weiten Welt zurück in die Wattenmeereinsamkeit. Der Kater ist glücklich und immer noch gefräßig.
Die Retourkutsche kommt aus dem französischen "retour" für zurück. Im 19. Jahrhundert war das die regelmäßig hin- und herfahrende Kutsche im normalen Liniendienst. Heute, wo es keine Kutschen mehr gibt, wird eine kleinere oder größere Vergeltungsmaßnahme so bezeichnet.
Die Retourkutsche kommt aus dem französischen "retour" für zurück. Im 19. Jahrhundert war das die regelmäßig hin- und herfahrende Kutsche im normalen Liniendienst. Heute, wo es keine Kutschen mehr gibt, wird eine kleinere oder größere Vergeltungsmaßnahme so bezeichnet.
Freitag, 22. März 2019
"Hooger Nüsse" in Leipzig
Afghanistan und Hallig Hooge - Poesie im Wattenmeer
Eine Hallig ist eine Marschinsel. Nicht oder nur wenig geschützt, wird sie bei Sturmflut überschwemmt. Dann ist Landunter – im wahrsten Sinne des Wortes. Hooge ist die zweitgrößte der zehn Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer und als einzige von einem Steindeich umgeben. Alle 100 Meter haben die Deicharbeiter eine Nummer
in den Stein gemeißelt, 110 insgesamt.
Diesem Rhythmus folgt die Erzählerin und Protagonistin. Sie ist von Beruf Aerokartografin und hat ihre Dunkelkammer im Taunus für unbestimmte Zeit verlassen. Ihr geschultes Auge sieht die Landschaft, die Menschen und ihre Beziehungen als geometrisches Muster im Auf und Ab der Tide. Als die Zeitläufte auch noch eine afghanische
Familie nach Hooge bringen, prallen mehrere Welten aufeinander – im Kopf und in der Wirklichkeit.
Menschen aus den Bergen und der Wüste treffen auf das Wasser und die Hooger. Ein außergewöhnlicher Text – streng strukturiert in einzelnen literarischen Schritten. Jede der 110 Textseiten besteht aus 100 Wörtern, jedes Wort
entspricht genau einem Meter auf der Deichlinie rund um die Hallig Hooge.
Judith Arlt hat ihr Jahr auf der Hallig Hooge als Halligschreiberin und Deutschlehrerin einer afghanischen Familie literarisch verarbeitet. Sie wird am Klavier begleitet von Sebastian Schwarze-Wunderlich, Kantor in Riesa, Opernsänger, Mitglied der St. Jürgen Blues Band, Crossovermusiker.
19 Uhr
Gohliser Schlößchen, Menckestr. 23, 04155, Leipzig (Nord)
https://www.leipziger-buchmesse.de/ll/veranstaltungen/32920
Eine Hallig ist eine Marschinsel. Nicht oder nur wenig geschützt, wird sie bei Sturmflut überschwemmt. Dann ist Landunter – im wahrsten Sinne des Wortes. Hooge ist die zweitgrößte der zehn Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer und als einzige von einem Steindeich umgeben. Alle 100 Meter haben die Deicharbeiter eine Nummer
in den Stein gemeißelt, 110 insgesamt.
Diesem Rhythmus folgt die Erzählerin und Protagonistin. Sie ist von Beruf Aerokartografin und hat ihre Dunkelkammer im Taunus für unbestimmte Zeit verlassen. Ihr geschultes Auge sieht die Landschaft, die Menschen und ihre Beziehungen als geometrisches Muster im Auf und Ab der Tide. Als die Zeitläufte auch noch eine afghanische
Familie nach Hooge bringen, prallen mehrere Welten aufeinander – im Kopf und in der Wirklichkeit.
Menschen aus den Bergen und der Wüste treffen auf das Wasser und die Hooger. Ein außergewöhnlicher Text – streng strukturiert in einzelnen literarischen Schritten. Jede der 110 Textseiten besteht aus 100 Wörtern, jedes Wort
entspricht genau einem Meter auf der Deichlinie rund um die Hallig Hooge.
Judith Arlt hat ihr Jahr auf der Hallig Hooge als Halligschreiberin und Deutschlehrerin einer afghanischen Familie literarisch verarbeitet. Sie wird am Klavier begleitet von Sebastian Schwarze-Wunderlich, Kantor in Riesa, Opernsänger, Mitglied der St. Jürgen Blues Band, Crossovermusiker.
19 Uhr
Gohliser Schlößchen, Menckestr. 23, 04155, Leipzig (Nord)
https://www.leipziger-buchmesse.de/ll/veranstaltungen/32920
Donnerstag, 21. März 2019
Bahnfahrt
Ich fahre in die große weite Welt. In der Nacht wurde der Mond voll. Das heißt wir haben Tag- und Nachtgleiche. Frühlingsanfang war gestern. Also müsste nun am Sonntag Ostern sein, will man der Regel glauben, dass Ostern auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Ist aber in diesem Jahr anders, wir haben ein Osterparadoxon, genauer gesagt eine positive Äquinoktial-Paradoxie.
Der Kater ist nicht glücklich, sondern gefräßig. Er hat seine eigene große Welt! Für ihn stimmt am Himmel alles, aber im Haus wird es nun öde. Keine, die jederzeit und umsonst Streicheleinheiten verteilt.
Der Kater ist nicht glücklich, sondern gefräßig. Er hat seine eigene große Welt! Für ihn stimmt am Himmel alles, aber im Haus wird es nun öde. Keine, die jederzeit und umsonst Streicheleinheiten verteilt.
Mittwoch, 20. März 2019
Frühlingsanfang
Ich habe noch einiges zu tun. Packen. Gedanken sortieren. Farben sortieren. Muskeln sortieren. Catsitter instruieren. Kater mit Samthandschuhen anfassen! Den Jadebambus gießen, denn es soll nun warm werden. Das Fahrrad aus der Werkstatt abholen. Mit neuem Sattel! Das blaue Leihfarrad zurückbringen. Zum Trampolintrainig.
Dienstag, 19. März 2019
Wäschleine
Ich räume auf. Die Sonne scheint. Endlich kommt die Waschmaschine wieder einmal an die Reihe. Spanne neue Wäscheleinen.
Montag, 18. März 2019
Mahnwache
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg
Probe in Heide. Die Zuversicht wächst. Das Konzert naht.
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg
Probe in Heide. Die Zuversicht wächst. Das Konzert naht.
Sonntag, 17. März 2019
Quantensprung
Neue Wörter. Lymphesizing (Yin-Yang ua). Schulterblattheber. Latissimus Dorsi (Rückenmuskel). Zehenreflexoren. Tibialis posterior. Am Mittag ein bisschen Sonne. Kalter Wind.
Samstag, 16. März 2019
Freitag, 15. März 2019
Die Gärtnerin
So ist das sprachlich korrekt: da der Gärtner erkrankt ist, kommt heute die Gärtnerin und macht alles fertig. Es regnet in Strömen. Seit zwei Wochen, seit die Gärtner in den Garten eingefallen sind, regnet es gefühlt ununterbrochen. Auch ich werde tropfnass auf dem Heimweg von Unaufschiebbarem.
Donnerstag, 14. März 2019
Probenfrei
Jeder zweite Donnerstag ist Domchorprobenfrei. Das hat den Vorteil, dass niemand verregnet wird.
Mittwoch, 13. März 2019
13
Ich reduziere meine ausgewählten Texte auf 13. Ich muss meine "Hooger Nüsse" knacken. Spalten, fragmentieren, neu zusammensetzen. Werner hat mir Visitenkarten entworfen, schlicht, aber doppelseitig. Doppelzüngig. Auf der Rückseite ein lupenreines Nusszitat, das an den Rändern der Lupe logischerweise unleserlich wird. Der doppelseitige Druck kostet die Hälfte des einseitigen. Das ist die Janusköpfigkeit einer Finanzstruktur, die ich nicht verstehe.
Dienstag, 12. März 2019
Blauer Dienstag
Der Dienstag ist mein Montag, blue monday. Seit einigen Wochen wache ich auf wie nach einer Weltreise. Dabei fahre ich am Montag abend nur nach Heide zur Chorprobe.
Montag, 11. März 2019
Mahnwache
Schnee und Regen. Sturm und Ruhe.
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg
News aus Fukushima - 8 Jahre danach (es kann niemanden wirklich wundern, dass das Gift am Ende uns allen gehört):
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/An-der-Fukushima-Ruine-wird-der-Platz-knapp-article20896468.html
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg
News aus Fukushima - 8 Jahre danach (es kann niemanden wirklich wundern, dass das Gift am Ende uns allen gehört):
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/An-der-Fukushima-Ruine-wird-der-Platz-knapp-article20896468.html
Sonntag, 10. März 2019
homeday
Ich versuche zu frühstücken auf der neuen Terrasse. Hänge zuversichtlich Wäsche auf. Muss bald alles wieder reinräumen.
Samstag, 9. März 2019
Spaziergang am Meer
Sturm und Hochwasser. Regenpause und Schreibtischpause. Noch kein Schwimmwetter. Surfwetter. Neoprenwetter. Graupause (Blaupause ist verpönt, eine "Imponiervokabel").
Freitag, 8. März 2019
So etwas wie Sonne
Aber kalt! Kurze Siesta auf der Gartenbank, die wieder an ihren angestammten Platz zurückgekehrt ist. Herr Rasputin bevorzugt den Platz auf der Fensterbank. Es sind ihm immer noch zuviele Fremde im Garten!
Donnerstag, 7. März 2019
Immer noch Regen
Und Sturm. Immer noch Gärtner. Der Rasen säuft ab, aber der wird sich schon wieder erholen. Ich habe so etwas wie einen Trampolinkater. Hat nix mit Herrn Rasputin zu tun. Endorphinkater.
Mittwoch, 6. März 2019
Neumond
Manchmal treffe einen das Neue überraschend oder in einer unerwarteten Form. Sagt die Neumondpost. Oder das Neumondposting. Der Neumondpostillon. Ich werde mehrmals nass bis auf die Haut. Ich habe zweimal 500 neue Visitenkarten bestellt, 500 solche und 500 andere, weil ich mich nicht entscheiden konnte, welche mir besser gefallen. Nun stecke ich die einen in die eine Tasche und die anderen in die andere. Und greife mal nach links, mal nach rechts. Der Vorrat reicht für den Rest meines Lebens.
Dienstag, 5. März 2019
Jiuzhaigou
Oder Jadebambus. Meine neuen Gartenbewohner. Werden gerade eingepflanzt. Junge Halme bekommen im Sommer "Sonnenbrand", die Halme färben sich rot, im Herbst braun. Im Winter, erklärt der Bambusgärtner, können sie die Blätter stark einrollen. Als "Verdunstungsschutz", denn unsere feuchtigkeitszehrenden klimatischen Verhältnisse machen ihnen zu schaffen. In ihrem Ursprungsland liegen sie im Winter tief unter Schnee begraben und schlafen. Auch wenn es aussehe, als wären sie abgestorben, tröstet mich der Bambusgärtner, leben sie im Frühjahr wieder auf. Nie zu früh die Hoffnung verlieren. Im Moment gießt es in Kübeln. Bestes Bambuspflanzwetter.
Montag, 4. März 2019
Montagsmahnwache
Ich mache mich an meine Arbeit. Ein Gärtner ist da. Buddelt die Terrasse auf. Am Nachmittag kommt ein zweiter und bringt Bambuspflanzen.
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montagsmahnwache für den sofortigen Atomausstieg
Sonntag, 3. März 2019
Regen
und keiner traut sich vor die Tür. Ich backe Kuchen und höre nebenher ein Feature über Geflüchtete aus Syrien in einem Dorf hier in der norddeutschen Pampa. Zwei Dinge fallen mir wie ein akustisches déja-vu auf:
Erstens das Lachen der Mutter. Ich kenne dieses Lachen gut von der afghanischen Mütter auf Hooge. Ich glaube nicht, dass ich es je richtig verstanden habe. Auch die Featureautorin versteht es nicht, und alle ihre Gesprächspartnerinnen verstehen es nicht.
Zweitens die Übergriffigkeit der Erzieherinnen, die meinen, einer alleinerziehenden Mutter von vier kleinen Kindern (der Vater sitzt zur Zeit der Aufnahme mit dem ältesten Sohn noch in der Türkei fest) verbieten zu dürfen, aus diesem Kaff wegzuziehen, nur weil sie - die Erzieherinnen - die Kinder im Kindergarten endlich im Griff haben!
Erstens das Lachen der Mutter. Ich kenne dieses Lachen gut von der afghanischen Mütter auf Hooge. Ich glaube nicht, dass ich es je richtig verstanden habe. Auch die Featureautorin versteht es nicht, und alle ihre Gesprächspartnerinnen verstehen es nicht.
Zweitens die Übergriffigkeit der Erzieherinnen, die meinen, einer alleinerziehenden Mutter von vier kleinen Kindern (der Vater sitzt zur Zeit der Aufnahme mit dem ältesten Sohn noch in der Türkei fest) verbieten zu dürfen, aus diesem Kaff wegzuziehen, nur weil sie - die Erzieherinnen - die Kinder im Kindergarten endlich im Griff haben!
Samstag, 2. März 2019
Tatsächlich
sind meine Kreuzschmerzen innerhalb einer Woche fast ganz verschwunden. Auch der Kater ist nach einem Monat wieder fit. Die neuen Nachbarn hat er noch nicht gesichtet, aber bereits gerochen!
Freitag, 1. März 2019
Garten
Dieser Frühlingsanfang dient nur der Ordnung in den Büchern der Behörden: den weltweiten Statistiken. Dem Dreimonatsrhythmus in der Meteorologie. Aber irgendwann im März bricht immer die Erde auf und bringt Verborgenes wieder hervor. Bei mir treffen die langersehnten Gärtner ein. Herr Rasputin erlegt die erste Amsel dieses Frühlings und verspeist sie, bzw das, was ihm schmeckt, höflicherweise unter dem Rhododendron. Schade um den Vogel, aber gut für den Kater.
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