Sonntag in Meldorf. Ein Hase hockt zum Frühstück malerisch unter dem Apfelbaum, als ob schon Ostern wäre. Es ist Herbst und er vertilgt zusammen mit den Amseln mein Fallobst. Ich widme mich stillen Beschäftigungen. Sammle gebückt das Stachelige, die leeren Kapseln unter dem Kastanienbaum ein. Eimerweise. Stundenlang. Zur Entlastung meines Kreuzes versuche ich zwischendurch, die roten Äpfel vom Baum zu holen. Amseln haben im Gegensatz zu Hasen den Vorteil, dass sie auch von den saftigsten Früchte oben am Baum kosten können. Jeder zweite Apfel ist angepickt. Die Raben hingegen lassen sich nicht blicken. Zeigen mir und dem Maronenbaum die kalte Schulter. Sie haben kein Interesse an Ungenießbarem. Die Nüsse werden in diesem Jahr nicht mehr reif. Ich zahle für alles. Für jedes der siebenhundertneunundvierzig Worte plus das eine oben auf. Für meine öffentlich vorgetragene Klage über die Maronenschwemme vom letzten Jahr.
Welches das wichtigste, das 750. Wort sei, wurde ich gefragt. Ich weiss es nicht. Für mich sind sie alle gleichberechtigt.
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