Oobenkoater oder Omskoter, angeblich Dithmarscher Nationalgericht, hochdeutsch höflich: "Ofenkater". Rechtschreibung ist Ansichtssache und Tierliebe reines Glück. Auch Phonetik kann aufs Glatteis führen. Ich höre bei dem Wort, von dem niemand sicher sagen kann, wie man es richtig schreibt, eher einen "Kutter", denn einen Kater.
Wie auch immer. Ich muss die frisch geernteten Früchte meines Gartens verwerten und suche ein altes Dithmarscher Rezept. Für meine Nashi Kosui. Das sind Birnen, obwohl sie aussehen wie Äpfel. Sie gedeihen in Meldorf, obwohl der Name eher nach Japan verweist. Das Fasten darf in außerordentlichen Fällen gebrochen werden. Mein Ofenkater schnurrt seltsamerweise auch mit Stachelbeeren oder Johannisbeeren, ja sogar mit Erdbeeren. Obwohl er in einem Pelzmantel steckt und Wärme von innen verspricht. Der Ofenkater besteht eigentlich aus einem süß-fetten Birnen-Speck-Teig. So etwas kann man nur bei Nebel essen. Ich laufe vor Ladenschluss zum Schlachter. Zum ersten Mal in meinem Meldorfer Leben. Es soll auch eine nordfriesische Variante geben. Mit Hefeteig. Aber das ist nicht verbürgt. Vielleicht sind mittlerweile auch Jahreszeiten - wie die Himmelsrichtungen - relativ geworden und Fruchtfolgen Glückssache. Meinen Birnen werde ich mit Ingwer einheizen.
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