Wir wandern. Schon wieder durchs Watt. 9 Kilometer, viereinhalb hin, viereinhalb zurück. Zur Vogelhallig Norderoog. Eineinhalb Stunden hin, eine zurück. Nicht nur Flugzeuge profitieren von Schubumkehr und Windkraft. Die Maschinen Richtung Sylt fliegen zu tief und werden von den Vogelschützern registriert. Die kriegen einen Strafzettel, da sie Störefriede sind, unnötigerweise störanfällige Brut- und Rastvögel aufscheuchen.
Wir auf dem Meeresboden waten. Durch die Nordsee. Durch das heute nur träge ablaufende Wasser. Der starke Wind behindert es. Und uns. Die Kinder tragen wir durch den Priel. Wir sind alle nass bis auf die Unterhosen. Die Großen und die Kleinen.
Auf Norderoog wohnt ein Vogelwart. Im Sommer. Ein Student, der dort Brandseeschwalben zählt, seine Masterarbeit schreibt und Gäste wie uns etwas linkisch begrüßt. Kein Wunder bei der Überdosis Einsamkeit. Da verlernt man schon mal das Reden und fängt an zu pfeifen und zu flöten und mit den Flügeln zu schlagen. Erst beim Abschied taut er etwas auf und erklärt die kulinarischen Besonderheiten eines Quellerpestos. Ich koste zum ersten Mal Salzpflanzen pur.
Der Rückweg ist wie immer anstrengend. Trotz Rückenwind. Das Licht nimmt gegen Abend an Intensität zu. Wie die Müdigkeit. Die Wolken sammeln sich. Das Wasser läuft wieder auf, trotzdem ist der Priel nur halb so voll wie auf dem Hinweg. Die Beine bis zum Hintern voller Schlick.
Und das "schönste" an dieser Wanderung?! Das Schlickloch vor Norderoog, wir sind bei unserer Wanderung bis zu den Knien eingesunken :-P Balance ist gefragt, die größte Sorge selbige zu verlieren und Breitseite in der Pampe zu landen ;-)
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