Im Tessin wurde über eine Verfassungsänderung abgestimmt. Nicht über eine Gesetzesänderung. In der Verfassung des Kantons soll verankert werden, dass Frauen sich weder in Burka (Ganzkörperschleier) noch in Nikab (Gesichtsschleier) in der Öffentlichkeit zeigen dürfen - ohne dass diese fremden Wörter im Verfassungstext fallen. "Verhüllungsverbot" ist das Zauberwort. Und die Verfassung der Trick: jede Verfassungsänderung bedarf einer Volksabstimmung. Ist das Verhüllungsverbot erst einmal drin, kommt es so schnell nicht wieder raus. Allerdings müssen die eidgenössischen Räte der kantonalen Verfassungsänderung noch zustimmen.
Die NZZ berichtet, dass die Annahme der Initiative des Populisten Giorgio Ghiringhelli und seiner Partei Il Guastafeste (= Der Spielverderber) keine "konkreten Folgen" haben werde. "Vollständig verschleierte Frauen sind im Tessin so gut wie nie zu sehen." Der Islamische Zentralrat Schweiz hingegen warnt vor einer "Islamophobisierung der Schweiz" von unten.
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