Rote Teller, lese ich, bremsen den Hunger. Also esse ich ab sofort nur noch von gelben, grünen oder blauen und stelle die roten meinem Mann hin. Dass Farben einen Einfluss auf unser Leben haben, ist nicht neu. Man denke nur an den momentanen regenreichen Trübsinn vor dem Fenster. Wer findet den noch aufregend?
Dass aber Form und Farbe von Besteck und Geschirr einen Einfluss auf unser Essverhalten haben, ist einigermaßen erstaunlich. Unser Hirn scheint keinerlei Späßen und keinem Hakenschlagen abgeneigt zu sein. "Schon bevor wir das Essen in den Mund nehmen", sagen die Forscher, "hat sich unser Gehirn eine Meinung dazu gebildet." Da soll mir noch jemand mit seiner Lieblingsspeise kommen. Eisbein zum Beispiel. Oder Rührei mit Speck. Das Essen soll salziger schmecken, wenn es "auf ein Messer aufgespießt und dann gegessen und nicht mit Gabel, Löffel oder Zahnstocher verspeist wurde". Wer verspeist denn um Himmels Willen Zahnstocher? Außerdem "erscheint" Essen "teurer", wenn es "mit einem leichten (sic!) Plastiklöffel" gegessen wird. Hat schon jemand mit einem schweren Plastiklöffel gegessen? Klingt irgendwie alles nach falscher Übersetzung. Die Forscher kommen nämlich aus Oxford, sprechen ein gepflegte britisches Englisch und essen am liebsten fettige fish and chips mit ungewürzten grünen Erbsen im Pub vom Pappteller. Den Tipp mit den roten Porzellantellern werde ich mir allerdings zu Herzen nehmen.
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