In der Kunst sieht es übrigens nicht besser aus. Man denke nur an Brecht, Schumann und andere. Hopper zum Beispiel. Verstärkt wird der Matilda-Effekt durch persönliche Beziehungen, unter nicht gleichberechtigten nicht gleichgeschlechtlichen Konkurrenten wie Vater - Tochter, Bruder - Schwester, Ehemann - Ehefrau, Geliebter - Geliebte usw.
Der Matilda-Effekt illustriert die zweite Hälfte des Zitats aus dem Matthäus-Evangelium: ... wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden. (Mt 25,29). Wäre die Bibel empfänglich für die Genderproblematik, hätte sie beispielsweise auch nur eine einzige Autorin (Evangelistin) unter ihren Lieferanten, dann würde die die Dinge auch sprachlich auf den Punkt bringen können: ... die aber nicht hat, der wird auch das, was sie hat, genommen ...
Margaret W. Rossiter, die den Begriff prägte, überlegt in dem Artikel darüber auch, ob nicht etwa Priszilla (von Priszilla und Aquila) Namensgeberin sein könnte, da sie als – ebenso verschwiegene und verdrängte – Evangelistin gelten muss.
AntwortenLöschenMatilda Joslyn Gage hat übrigens auch eine feministische Umschrift der Bibel mitbetrieben, The Woman's Bible! :D