Wie oft bin ich am Wegweiser "Niebuhrslust" vorübergefahren, ohne je abzuzweigen, ohne je nachzudenken. Ein Flurname auf dem Weg durch die Feldmark. Ein Flurname in der Nähe der geografischen Mitte Dithmarschens. Nein, der Name eines Hofes im Meldorfermoor. In der Mieleniederung.
Was ich bis heute nicht verstanden hatte: Niebuhrslust geht zurück auf den berühmtesten Sohn Meldorfs, auf Carsten Niebuhr (1733-1815), der im Auftrag des dänischen Königs von 1761 bis 1767 Arabien bereiste. Sozusagen das Sanssouci Dithmarschens, Niebuhrs sorgloser Alterssitz. Denn: Carsten Niebuhr war gar kein Sohn Meldorfs, sondern kam erst 1778 nach Meldorf. Als Landschreiber von Süderdithmarschen.
Und zum Ende des damaligen Jahrhunderts baute er sich am äußersten Rande des damals kultivierten Wiesenlandes, nördlich des damals noch existierenden Fuhlensees, seinen bescheidenen Landsitz "Niebuhrslust".
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