Es gibt eine Sichtschutzwand aus Holz, die wir eigentlich abreißen wollten. Der Sturm rüttelt immer wieder böse an den losen Zwischenlatten. Aber das Grundgerüst steht und ist gut einbetoniert. Etwas Neues zu errichten hat keiner von uns Zeit oder Kraft oder Lust. In jeden Suppenteller oder auf jede Buchseite gucken lassen wollen wir uns auch nicht. Ganz zu schweigen von unseren sonnenbadenden Gästen. An der einen Hälfte der Wand wuchern außerdem Brombeeren. Und auf die will ich nicht verzichten. Die sorgen für eine gute Beziehung zu Schwiegermutter. Sie freut sich, wenn ich ihr ein Gläschen selbstgemachte Brombeermarmelade überreiche oder überreichen lasse. Also beschließen wir, der Patient und ich, dass ich, so gut ich kann, denn er ist nach wie vor Rekonvaleszent, die Wand vor der endgültigen Verwitterung bewahre. Indem ich sie lasiere. Und dann von Efeu überwuchern lasse. Zwecks Begrünung und natürlicher Stabilisierung.
Vorher schreibe ich von Hand und mit witterungsbeständiger blauer und schwarzer Försterkreide einen sinnschweren Satz mit Punkt an die winddurchlässige Holzwand.
Wer ihn lesen will, muss herkommen. Anders funktioniert der Datenaustausch mit einer Sichtschutzwand leider nicht.
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