Mittwoch, 12. Februar 2020

Dopingverdacht

Es pustet immer noch um die Hausecken und gießt zuweilen wie aus Kübeln. Dass ein Schuh dopingverdächtig sein könnte, habe ich mir in meiner kühnsten schuhaffinen literarischen Fantasie am Schreibtisch leider nie ausgedacht. Schade! Nun kommt mir die Wirtschaft zuvor. Die Wissenschaft. Die Sportwissenschaft. Das IOCm Chef-Designer und andere Experten.
Alle männlichen Medaillen-Marathonläuer bei Olympia 2016 trugen "Vaporfly" Das Folgemodell heißt "Alphafly" und kommt demnächst in den freien Handel. Alphafly verspricht noch mehr Leistung, noch mehr Rekorde. Damit wurde schon die 2-Stunden-Marathon-Marke geknackt, allerdings nicht unter Wettbewerbsbedingungen. Sondern einfach so mal schnell um die Ecke gezischt. Heutzutage steigern die Schuhe die Leistung, nicht mehr die Läufer. Denn die sind schon am Ende angekommen.
Dopgiong schreien die einen, Unsinn die andern. Es geht um einen halben Millimeter Gummisohle. Lächerlich! Die Sportschuhhersteller haben ein anderes Verständnis von Doping als die Wettbewerbshüter und argumentieren, Alphafly würde den Sportler nur dabei unterstützen, weniger Energie zu verbrauchen. Alphafly würde dem Läufer keine (unerlaubte) Energie zuführen.
Ausserdem kann jeder diesen Alphafly kaufen und über seine Lauffüße ziehen. Dann sind die Voraussetzungen wieder ausgeglichen und demokratisch.

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