Buchvorstellung: 20 Uhr im Traumausstatter
Dietrich Stein, Lynchmord in der Südermarsch. Der Tod Adolf Bauers in Rösthusen bei Marne.
ISHZ Beiheft 8.
Pressetext:
In
den frühen Morgenstunden des 10. Juli 1932 schwang sich Adolf Bauer auf
sein Fahrrad, um von Marne in Dithmarschen durch die Südermarsch nach
St. Michaelisdonn zu fahren. Doch er sollte dort nie ankommen:
Mitglieder der Marner SS lauerten dem jungen Instrukteur der KPD bei
Rösthusen auf, jagten ihn über eine Weide und prügelten auf ihn ein.
Schließlich erstickten sie den diskussionsfreudigen jungen Mann – der
ihnen auf politischen Veranstaltungen oft Paroli geboten hatte und
intellektuell weit überlegen war – im wässrigen Schlamm eines Grabens.
Zu
Beginn der NS-Diktatur wurden die Voruntersuchungen zum Fall
eingestellt. Die Beteiligten hatten nichts mehr zu befürchten und
machten politisch Karriere. 1948 wurde den Tätern zwar der Prozess
gemacht, und es kam zu Verurteilungen, die in den Revisionsverfahren
jedoch wieder kassiert wurden. Dann geriet Adolf Bauer in Vergessenheit …
Der
Historiker und Pastor iR Dietrich Stein hat nun den Fall erforscht und anhand von
wiederentdeckten Quellen und Prozessakten die Vorgänge jener Nacht im
politisch so turbulenten wie gewalttätigen Sommer 1932 rekonstruiert.
Seine Darstellung zeichnet ein lebendiges Bild der Umbruchzeit von der
Weimarer Demokratie in die NS-Diktatur. Sie ist nicht nur der
Menschenwürde Adolf Bauers verpflichtet, sondern kann auch für die
Gegenwart zeigen, wohin es führt, wenn Hass und Gewaltbereitschaft die
politische Auseinandersetzung beherrschen.
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