Unter diesem Motto stand das Konzert im KKL Luzern, bei dem der israelische Dirigent Israel Yinon am Donnerstag gestorben ist. Mitten in der 50 Minuten langen Alpensinfonie von Richard Strauß. Davor hatte er die Uraufführung von Thüring Bräms (*1944) "Shapeshifting" erfolgreich dirigiert. Es spielte die Junge Philharmonie Zentralschweiz.
Thüring Bräm bekam zu seinem 70. Geburtstag ein besonderes Geschenk: den Auftrag für eine Komposition, die auf Richard Strauß' Alpensinfonie Bezug nehmen soll. Bräm dazu: "Wo Strauß noch an die Monumentalität seiner Alpenästhetik als
Vorbild eines großen Musikgemäldes glaubt, entsteht hier mit der
Kleinform der Bagatelle ein Gegensatz zu dieser Überhöhtheit. Nicht
Äußeres abbildend, sondern Inneres sichtbar machend. Und dies immer
unter dem Aspekt eines schnellen Wandels der Gestalt (eben
«Shapeshifting»)."
Das Konzert im Kultur- und Kongresszentrum Luzern wurde zu Ehren von Hundert Jahren Alpensinfonie gegeben, die "den
monumentalen Schlussstein der Gattung der sinfonischen Dichtung" bildet. Richard Strauß vollendete sie im Februar 1915, die Uraufführung fand noch im selben Jahr statt – also
einerseits mitten in den Wirren des ersten Weltkriegs und andererseits
einige Jahre nachdem in Wien Komponisten um Arnold Schönberg bereits den Beginn der musikalischen Moderne eingeläutet hatten.
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