MED, BBZ und wo bleibt das WO?
Am 3. Advent wurde in St. Jürgen in Heide Bachs
Weihnachtsoratorium (WO) aufgeführt. Die Kirche war zum Bersten voll. Es sangen
international renommierte Solisten und die Heider Kantorei, begleitet von der
Camerata Flensburg. Sorgfältig einstudiert und geleitet von Sebastian
Schwarze-Wunderlich. Es war in ganz Dithmarschen die einzige Gelegenheit in
diesem Jahr, das WO zu hören. Der DLZ ist dies keine Zeile wert. Mit
Verwunderung beobachte ich (Zugezogene mit Migrationshintergrund), dass die DLZ
alle kulturellen und musikalischen Veranstaltungen in St. Jürgen seit Jahren
konsequent boykottiert. Hingegen wird jedes Konzert im Meldorfer Dom gebührend
gewürdigt. Zu Recht natürlich. Statt aber auch über ein wichtiges, die Menschen
beglückendes musikalisches Ereignis in der Vorweihnachtszeit zu berichten,
wurde auf den Dithmarschen-Seiten an jedem Tag zwischen dem dritten und vierten
Advent mit Inbrunst an alten Gräben gemeißelt. Obwohl schon am Montag klar war,
dass sowohl MED wie auch die bisherigen drei BBZ-Standorte im Kreistag
durchkommen würden, versuchte die Redaktion der DLZ offensichtlich die Stimmung
im Volk anzuheizen. Ohne Erfolg, Gottseidank. Da halfen weder Leserbriefe noch die
erhobenen Zeigefinger von Wirtschafts- und anderen Weisen. „So ist nun einmal Demokratie“,
wurde am Freitag endlich Landrat Dr. Klimant zitiert. Die sogenannte
„Kupon-Aktion“ zeigte bloß, wie sehr es den MED-Gegnern an Argumenten fehlt.
Dabei hätte man aktuell Anlass gehabt, auch einmal über etwas die Menschen
Verbindendes – Musik! Kultur! – zu berichten, statt ständig das Trennende zu
beschwören. Die Heider brauchen sich nicht zu wundern, dass die Meldorfer sich
nun diebisch über „52 Zentimeter Blech“, das MED am Auto freuen. Die statements
der „Kupon-Aktion“ machen deutlich, dass dies als späte Genugtuung für so manche
Demütigung durch die „schlitzohrige“ Kreisstadt empfunden wird. Den Ruf dieser
Stadt prägt u.a. leider auch die DLZ als einzige Meinungsbildnerin in
Dithmarschen. Auf der Internetseite von Boyens Medien stehen zB die „Serien“
„Raubmord in Heide“ und „Brandserie in Heide“ zur Verfügung. Kein Wort von
Kultur. Von dem Schönen und Positiven, das unser Leben begleitet und prägt. Nirgends.
Schade!
Dr. Judith Arlt, Meldorf
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