Mittwoch, 3. Juli 2013

Kohlköpfchen

Pflanzen können kommunizieren, lese ich. Sie senden Botschaften aus mittels Duftstoffen. Also ist ihre Sprache chemischer Natur. Pflanzen haben auch ein Gedächtnis. Sie speichern Informationen und lernen aus Fehlern und gucken in die Zukunft. So soll also der Kohl Köpfchen haben und, getrennt von Wurzeln und Erde, auch im Regal im Supermarkt oder zu Hause im Kühlschrank seine biologischen Vorgänge dem Tag- und Nachtrhythmus anpassen. Akazien in Afrika erhöhen die Tannin-Produktion und senden Ethylen aus, sobald Antilopen an ihnen knabbern. Das Tannin verseucht die eigenen Blätter. Ethylen warnt die Nachbarpflanzen. Die Antilopen sind aber auch nicht auf den Kopf gefallen. Sie haben sich angewöhnt, bei Hunger gegen die Windrichtung zu laufen.
In meinem Garten gehört das Unkraut zu den intelligentesten Pflanzen. Das kann ich gerade wieder auf dem frisch angelegten, gedüngten, mit Mutterboden ausgestatteten und mit Kriechheckenkirschen bepflanzten Feld rund um die Blutpflaume herum beobachten. Das Unkraut (vielfältigste Arten!) durchkreuzt immer erfolgreich die Wuchswege der Lonicera pilatea. Bis mein scharfes Auge und die unerbittliche Hand eingreifen.

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