Manchmal lerne ich doch noch etwas dazu. Seit frühester Kindheit (schön gesagt!) plagt mich von Zeit zu Zeit ein allergischer Ausschlag im Ohr. Dann brauche ich vorübergehend eine verschreibungspflichtige cortisonhaltige Salbe. Das letzte Mal bekam ich sie vom Meldorfer Ohrenarzt verschrieben. Die Salbe darf jeweils etwa ein Vierteljahr nach Anbruch benützt werden. Das heißt: 95 % des Tubeninhalts landet immer im Müll. Die Meldorfer Ohrenarztpraxis ist im Urlaub, verkündet der AB. Ich stelle mir vor, wie die gesamte weiß befrackte Belegschaft mitsamt des beweglichen Inventars in der Südsee unter Palmen sitzt und fahre nach Heide zum Hausarzt. Der fragt, ob ich eine Salbe brauche oder eine Creme. Ich habe keine Ahnung, aber die Verpackung dabei. Das Präparat ist nicht mehr auf dem Markt. Aber der Computer kennt ein anderes mit demselben Wirkstoff. Salbe oder Creme? Noch einmal dieselbe Frage. Noch einmal dieselbe Antwort. Ich habe keine Ahnung, worin der Unterschied besteht.
Im Wassergehalt, erklärt mir der Arzt. Und in der "rechtlichen Definition". Cremes enthalten mehr wässrige Komponenten, da sich aber Öl und Wasser nicht verbinden, benötigen sie Emulgatoren. Emuligierende Fähigkeiten haben verschiedene Stoffe, die wiederum können verschiedene Reaktionen, auch Allergien auslösen. Salben hingegen bestehen vorwiegend aus Fett. Lassen sich beispielsweise nicht abwaschen. Was durchaus seinen Sinn hat. Ich bin verwirrt. Ich brauche kein Wasser im Ohr. Ich brauche etwas gegen Juckreiz.
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