Donnerstag, 18. Juni 2015

Der offene Raum

Heute habe ich verstanden. Ich muss den Raum auf der Wiese an der Weichsel abgrenzen. Eingrenzen. Für mich jeden Morgen erschaffen. Probleme bereiten mir die Diagonalen. Die Drehungen im dritten Teil. Die Jadeprinzessin. Das schräge Fliegen. Der Lotustritt. Die nicht eindeutigen Richtungen. Der Himmel ist bedeckt. Im Osten fließt die Weichsel und geht die Sonne auf. Vor dem Fluss liegt die Wisłostrada, über die sich der ganze hauptstädtische Berufsverkehr wälzt. Laut und stinkend. Träge und konstant. Tag und Nacht. Diesem Osten wollte ich instinktiv ausweichen. In meiner Idylle am Wattenmeer gibt es keine Stadtautobahn. Keine pollution. Keinen Lärmvorhang. Ich verlor die Orientierung. Gerade eben habe ich sie wiedererlangt. Es gibt kein Tai Chi ohne Ordnung. Ohne Osten. Ohne den offenen Raum.
meine Tai Chi Wiese, Blick nach Süden

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