Freitag, 25. April 2014

Tadeusz Różewicz 2

Der Anfang des gestrigen Werkstatt-Zitats - für meine Schuhmacherin, der es im wahrsten Sinne des Wortes "den Ärmel reingenommen hat", beim Schleifen an der Ausputzmaschine, die mit 2370 Umdrehungen pro Minute arbeitet, und im Moment des Unglücks bereits ausgeschaltet und im Ausrollen war und trotzdem den Ärmel des Pullovers der Schuhmacherin packte, aufwickelte, den Arm an die Bleckabdeckung schleuderte, in die Maschine zog, an die Rolle neben dem Fronter.
Für Frieda - gegen alle Schwellungen, Blutergüsse und Regenbogenfarben:
 "Schon allein meine Werkstatt ist verdächtig. Wie ist sie eingerichtet? Was tut sich darin, wenn die Tür geschlossen ist? Hier gibt es weder Werkzeug noch Material. Wenn ein Kind die Werkstatt eines Schusters, Tischlers, Schneiders, Fotografen, Uhrmachers, die Praxis eines Zahnarztes betritt, wieviel Werkzeug bekommt es zu sehen, ein jedes auf seinem Platz. Ein jedes hat seine Bestimmung, seinen Wert. Aber das Zimmer, in dem man "dichtet" ist ein uninteressantes Zimmer ...." usw. siehe blog von gestern. Ich würde Różewicz um ein Detail ergänzen: in der Werkstatt (m)einer Schuhmacherin (zum Beispiel) hat nicht nur jedes Werkzeug seinen Wert und seinen Platz, sondern auch seinen Namen. Die Handwerker haben im Gegensatz zu den Dichtern eine präzise, eindeutige, unmissverständliche  Sprache.

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